Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Ausbildungsplatzabgabe und Gebührenverlagerung führen zu weniger Ausbildungsplätzen

(Berlin) - Zu der von der SPD geplanten gesetzlichen Regelung für eine Ausbildungsabgabe und die Einrichtung eines Ausbildungsfonds sowie zur vorgesehenen Abschaffung von Prüfungsgebühren erklärt Hanns Eberhard Schleyer, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

„Die Pläne für eine gesetzliche Ausbildungsabgabe entspringen offenbar der Diskussion innerhalb der SPD um die Realisierung der so genannten Agenda 2010. Die Bundesregierung ist damit auf dem besten Weg, den Erfolg der Ausbildungsanstrengungen der Wirtschaft und der gemeinsamen Appelle an die Betriebe zu konterkarieren. Die Betriebe werden angesichts einer zu erwartenden gesetzlichen Regelung die Einstellung von Lehrlingen in vielen Fällen verschieben oder unterlassen, bis Klarheit über die Auszahlung von Hilfen für Ausbildungsbetriebe über den vorgesehenen Fonds besteht. Die Bundesregierung unterläuft daher die Ausbildungsanstrengungen der Handwerkskammern.

Die Streichung der Prüfungsgebühren und damit ihre Übernahme durch die Haushalte der Handwerkskammern wird ebenfalls keine zusätzlichen Lehrstellen schaffen. Damit werden diese Kosten nur umverteilt. Sie sind heute über rund 500.000 Ausbildungsbetriebe breit gestreut und bei einer allgemeinen Ausbildungsdauer von drei Jahren auch zeitlich gestreckt – noch kein Betrieb hat wegen der Gebühren auf die Ausbildung von Lehrlingen verzichtet.

Zum anderen wird vergessen, dass Ausbildungsbetriebe auch einen Nutzen haben. Dazu gehören etwa die produktiven Leistungen der Lehrlinge, bei Übernahme der Wegfall der Einarbeitungskosten und der Kosten für die Suche nach Fachkräften, ebenso wird das Risiko von Fehlbesetzungen vermieden. Wer mehr Ausbildung fördern will, der muss den Betrieben diesen Nutzen verdeutlichen und darf sie nicht verunsichern. Alle Pläne für eine Ausbildungsabgabe und einen Ausbildungsfonds müssen daher schleunigst zu den Akten gelegt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21, 10117 Berlin Telefon: 030/206190, Telefax: 030/20619460

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