Pressemitteilung | BGA - Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen e.V.

Außenhandel durch Rekordergebnisse verwöhnt

(Berlin) - Der Export bleibt Wachstumsmotor für Deutschland und der Import verzeichnet neue Rekorde. Beide Ergebnisse sind nach Ansicht von Dr. Michael Fuchs, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), nicht ohne Besorgnisse zu sehen. Zwar stärkt der gegenwärtige Dollarkurs den deutschen Export, insbesondere in den Dollarraum, die hohe Steigerung ist allerdings im wesentlichen wechselkursbedingt. Die hohen Rohölpreise haben den Import dem Werte nach noch stärker steigen lassen als den Export, real ist das Importwachstum allerdings deutlich niedriger. Der schwache Euro spielt für die Außenhandelsentwicklung insgesamt eine immer stärkere Rolle und damit steigt die Gefahr einer importierter Inflation weiter an.

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass im Juli 2000 von Deutschland Waren im Wert von 97,8 Milliarden DM ausgeführt und Waren im Wert von 87,0 Milliarden DM eingeführt wurden. Die deutschen Ausfuhren lagen damit im Juli 2000 um 11,9 Prozent und die Einfuhren um 19,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat. In den ersten sieben Monaten betrug der Wert der Ausfuhren 660,3 Milliarden DM und der Wert der Einfuhren 591,9 Milliarden DM. Gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum stiegen die Ausfuhren um 16,3 Prozent und die Einfuhren um 20,1 Prozent.

Der wichtigste Absatzmarkt für deutsche Waren ist nach wie vor der europäische Binnenmarkt, unter den Drittländern ist die Nachfrage aus den USA, Japan, China und Russland am stärksten. Auf der Einfuhrseite ist - bedingt durch die hohen Rohölpreise - der Zuwachs aus Großbritannien, den Niederlanden und Russland besonders hoch; es wurden aber auch verstärkt Waren aus den USA, Japan und China nachgefragt.

Die Rekordzahlen im Außenhandel machen uns Außenhändler nicht nur glücklich, sagte der BGA-Präsident. Der Exportboom ist wechselkursbedingt und nur zum kleineren Teil ein Wettbewerbsvorteil deutscher Produkte; die Einfuhrsteigerung ist stärker preis- als konjunkturbedingt und birgt nun Gefahren für Preise und Stabilität des Wachstums, erklärte Dr. Fuchs heute in Berlin zu den aktuellen Außenhandelszahlen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA) Am Weidendamm 1A, 10117 Berlin Telefon: 030/5900995-21 Telefax: 030/5900995-39

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