Pressemitteilung | Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Autodiebstahl 1999: Rückgang um fast 17 Prozent

(Berlin) - Die Zahl der Autodiebstähle ist 1999 deutlich zurückgegangen. Insgesamt wurden nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) 48.742 versicherte Pkw gestohlen - rund 17 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Klaurate sank auf 1,6 gestohlene pro 1.000 versicherte Fahrzeuge - der niedrigste Wert seit 1989. Zum Vergleich: 1994 und 1995, auf dem Höhepunkt des Diebstahl-Booms, war die Rate mit 3,6 mehr als doppelt so hoch. Der Schadendurchschnitt der gestohlenen Fahrzeuge lag 1999 bei 13.358 Mark (+ 6,0 Prozent). Insgesamt ersetzte die Versicherungswirtschaft ihren Kunden über 650 Millionen Mark für gestohlene Pkw (- 11,9 Prozent). Bei den Zweirädern sieht die Bilanz nicht so gut aus: Bei den Motorrädern blieb zwar die Schadenhäufigkeit gleich, die durchschnittliche Entschädigungssumme stieg jedoch an. Auch die Mofas hatten 1999 eine schlechtere Diebstahlbilanz als 1998. Lediglich bei den Leichtkrafträdern und -rollern war ein leichter Rückgang zu verzeichnen.


Risiko: Ausland

Wer mit dem Auto ins Ausland fährt, muss besonders gut auf seinen fahrbaren Untersatz aufpassen. Jedes fünfte (14.175) der knapp 75.000 Fahrzeuge, die 1999 der Polizei als gestohlen gemeldet wurden, verschwindet nach Abgaben des Bundeskriminalamtes jenseits der deutschen Grenze. Urlauber, die mit dem Pkw nach Osteuropa reisen, sollten ganz besonders vorsichtig sein. Allein in Polen wurden nach Schätzungen des GDV im vorigen Jahr fast 6.000 in Deutschland kaskoversicherte Fahrzeuge gestohlen.


Sachsenring Spitzenreiter bei den Automarken - Smart klaut keiner

Die Autos von den Sachsenring Kraftfahrzeugwerken (Trabant) waren 1999 mit 6,8 pro 1000 versicherte Fahrzeuge am beliebtesten unter den Dieben. Die Entschädigungssumme aller 48 entwendeten Trabis macht allerdings nur 76.000 Mark aus. Mit dem Geld können gerade einmal 1,5 gestohlene Porsche ersetzt werden (Durchschnittsentschädigung: 54.633 Mark). Nur wenige Sorgen müssen sich Autofahrer machen, die ein Fahrzeug von Subaru, Proton oder Daihatsu besitzen. Hier liegt die Diebstahlrate bei 0,3 bzw. 0,4 von 1.000. Eine Automarke wurde von den Langfingern fast vollständig ignoriert: MCC. Nur 2 der 10.200 Smart wurden 1999 gestohlen. Damit ist der Zweisitzer das am seltensten gestohlene Fahrzeug Deutschlands.

Als Spitzenreiter in der "Klau-Hitliste" nach Modellen, die die Diebstahlhäufigkeit im Verhältnis zum versicherten Bestand widerspiegelt, löste 1999 der BMW M5 den Mercedes 500 E ab. Exot unter den Top 20: Der betagte Opel Kadett GSI, für den die letzten Eigner aber nur rund 5.600 Mark überwiesen bekamen. Fast 15 mal höher war die Entschädigungssumme für den Audi A 8 - fast 80.000 Mark. Besonders fatal: der A 8 war 1999 bei den Dieben wesentlich beliebter als im Vorjahr. Er kletterte in der Klau-Hitliste von Rang 46 auf Rang 9.

Interessant: Sieben Jahr alte Autos werden im Schnitt viermal häufiger gestohlen als ein Jahr alte Modelle. Der Grund: Fahrzeuge die 1994 und früher in Deutschland zugelassen wurden, haben keine elektronische Wegfahrsperre und lassen sich deshalb wesentlich einfacher klauen.


Autoklau im Osten stark rückläufig

Der Rückgang der Autodiebstähle in den einzelnen Bundesländern ist regional sehr unterschiedlich. Am deutlichsten abgenommen hat der Autodiebstahl in Mecklenburg-Vorpommern (- 23,4 Prozent), Thüringen (- 21 Prozent) und im Saarland (- 20,8 Prozent). Am sichersten sind Autos auch weiterhin in Bayern und in Baden-Württemberg. Hier werden nur halb so viele Autos gestohlen wie im Bundesdurchschnitt. Vergleicht man die Entwicklung in den Großstädten, ist auch dort ein kontinuierlicher Rückgang der gestohlenen Pkw festzustellen. In Berlin muss man weiterhin am besten auf sein Auto aufpassen, denn dort werden 5,9 von 1.000 versicherten Autos gestohlen. Auf den Plätzen folgen Hamburg (4,4 von 1.000) vor Hannover (3,6 von 1.000) und Leipzig (3,0 von 1.000). Ruhig schlafen können die Bewohner Nürnbergs. Von allen Großstädten werden in der Franken-Metropole die wenigsten Autos gestohlen: 1,2 von 1.000. Allerdings: Nürnberg liegt bei der Durchschnittsentschädigung pro Auto an der Spitze. Sie ist mit fast 19.000 Mark rund doppelt so hoch wie in Bremen und liegt fast 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Friedrichstr. 191-193a, 10117 Berlin Telefon: 030/20205000 Telefax: 030/20206000

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