Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Automobilbetriebsräte unterstützen Ost-Metaller / Arbeitgeber müssen unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückkehren

(Frankfurt am Main) - Die gewerkschaftlich organisierten Betriebsräte der deutschen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer haben die Arbeitgeber aufgefordert, die Verhandlungen über die Einführung der 35-Stunden-Woche in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie unverzüglich wieder aufzunehmen. Bei dem von der IG Metall geführten Arbeitskampf gehe es auch um die Interessen der Arbeitnehmer in Westdeutschland, heißt es in einer von den Automobilbetriebsräten am 23. Juni in Frankfurt beschlossenen Erklärung. Unterschiedliche Arbeitszeiten in Ost und West böten den Arbeitgebern die Möglichkeit, ost- und westdeutsche Produktionsstandorte gegeneinander auszuspielen. Die Betriebsräte unterstützten daher die Aufforderung der IG Metall an die Arbeitgeber, bis Mittwoch wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die Betriebsräte forderten die Metallarbeitgeber auf, den Flächentarifvertrag nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Der Verband der sächsischen Metall- und Elektroindustrie spiele die Rolle des Biedermannes, sei aber in Wahrheit der Brandstifter. Er fordere seine Mitgliedsunternehmen zum Verbandsaustritt auf und betreibe damit eine Politik der Selbstauflösung. Die IG Metall habe mit den bereits abgeschlossenen Firmentarifverträgen bewiesen, dass sie die Interessen ihrer Mitglieder auch ohne Arbeitgeberverband durchsetzen könne. Gegenüber einer Vielzahl von Unternehmenstarifverträgen sei der Flächentarifvertrag aber eindeutig das bessere Instrument.

Den in der ostdeutschen Stahlindustrie vereinbarten Stufenplan zur Einführung der 35-Stunden-Woche bezeichneten die Automobilbetriebsräte als Meilenstein auf dem Weg zu gleichen Arbeits- und Einkommensbedingungen in ganz Deutschland. Mit der Revisionsklausel in der Stahlindustrie hätten die Tarifvertragsparteien erneut bewiesen, dass sie den Interessen der Unternehmen auch in wirtschaftlich schwierigen Situationen differenziert und flexibel Rechnung tragen könnten.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930, Telefax: 069/66932843

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