Autoverkauf soll Sache von Vertragshändlern bleiben
(Frankfurt/Main) - Der Verkauf von Kraftfahrzeugen soll nach Auffassung der IG Metall auch künftig in der Hand von Vertragshändlern und Herstellern bleiben. "Wir halten nichts davon, die bewährten Vertriebswege zu zerschlagen und damit das gesamte europäische Kraftfahrzeuggewerbe mit seinen 1,1 Millionen Arbeitsplätzen zu destabilisieren", erklärte die IG Metall in einer am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Stellungnahme. Die IG Metall forderte die EU-Kommission auf, die bis Ende September kommenden Jahres geltende Verordnung zum Vertrieb von Kraftfahrzeugen über das Jahr 2002 hinaus zu verlängern. Die Weichen dafür sollten während der am Dienstag und Mittwoch in Brüssel geplanten Anhörung zur Zukunft des europäischen Autohandels gestellt werden.
In der so genannten Gruppenfreistellungsverordnung der Europäischen Union ist festgelegt, dass der Verkauf von Neufahrzeugen ausschließlich über Vertragshändler erfolgt. Diese Regelung hat sich nach Auffassung der IG Metall bewährt. Durch die enge Verbindung zwischen Vertrieb und Service werde europaweit ein schneller und qualitativ hochwertiger Kundendienst gewährleistet. "Daran sollte nicht gerüttelt werden", betonte die IG Metall.
Der Verkauf von Autos durch Aldi oder Tchibo wäre weder im Interesse der Verbraucher noch der Händler. Die Folgen wären nicht nur Verluste an Qualität und Service für die Verbraucher, sondern auch spürbare Arbeitsplatzverluste im Kraftfahrzeughandel. Die bisherigen Regelungen zum Vertrieb von Kraftfahrzeugen dürften daher auf keinen Fall ersatzlos gestrichen werden. Vielmehr müssten die Prinzipien und Ziele der bisher geltenden Gruppenfreistellungsverordnung in einer Anschlussregelung fortgeschrieben werden.
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