Pressemitteilung | Gesamtverband Deutscher Musikfachgeschäfte e.V. (GDM)

Bald voraussichtlich längere Ladenöffnungszeiten

(Bonn) - Die Gewerkschaften haben massiven Widerstand gegen die Pläne zur Ausweitung der Ladenöffnungszeiten angekündigt. HBV-Vizechefin Franziska Wiethold drohte in der "Bild"-Zeitung mit Streiks. Der Chef der DAG, Roland Issen, sprach von einem weiteren Schritt zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Handel. Die Verbraucherverbände haben den Vorstoß der Länder hingegen begrüßt.

Die Länder hatten beschlossen, eine gemeinsame Initiative zur Lockerung des Ladenschlusses zu starten. Die Staatsekretäre der Landeswirtschaftsminister plädierten für eine Regelung, wonach Geschäfte künftig montags bis freitags von 06.00 Uhr bis 22.00 Uhr und samstags von 06.00 Uhr bis 20.00 Uhr öffnen können. Außerdem soll an vier Sonn- und Feiertagen im Jahr das Einkaufen möglich sein, jedoch nicht im Dezember und nur zwischen 12.00 Uhr und 18.00 Uhr. Für die Regelung gab es eine breite Mehrheit unter den Staatssekretären. Der Bundesrat wird sich voraussichtlich im September mit der Reform befassen.


Verbraucherverbände unterstützen Vorstoß

Die Verbraucherverbände begrüßen den Vorstoß der Länder für eine Lockerung des Ladenschlussgesetzes. Sie würde ein Stück mehr Normalität in den deutschen Einzelhandel bringen, erklärte die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) in Bonn. Eine Erweiterung des zeitlichen Rahmens bedeute keine Pflicht zur Öffnung in diesem Zeitraum, hieß es weiter. Auch der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) fordert seit Jahren eine Ausweitung der Öffnungszeiten.


Gewerkschaften gegen Reform

Die Gewerkschaften fürchten bei verlängerten Öffnungszeiten große Nachteile für die Beschäftigten und stellen sich deshalb weiter gegen eine Reform. Bundeswirtschaftsminister Müller kündigte unterdessen an, er werde in Kürze mit den Gewerkschaften Handel, Banken und Versicherungen (HBV) und der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) über eine mögliche Lockerung des Ladenschlusses sprechen.

Auch die katholische Kirche ist strikt gegen eine Ladenöffnung am Sonntag. Auch der Kompromiss der Länder, an vier Sonntagen im Jahr außerhalb der Gottesdienstzeiten eine Öffnung der Geschäfte zu erlauben, werde abgelehnt, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Rudolf Hammerschmidt, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Denn dies könne ein Einstieg in den allgemeinen verkaufsoffenen Sonntag sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband Deutscher Musikfachgeschäfte e.V. (GDM) Friedrich-Wilhelm-Str. 31, 53113 Bonn Telefon: 0228/539700 Telefax: 0228/5397070

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