Baubecon an Cerberus verkauft / Harsche Kritik des Deutschen Mieterbundes

(Berlin) - „Wir haben kein Verständnis dafür, dass das zur Gewerkschaftsholding BGAG gehörende Wohnungsunternehmen Baubecon an den Finanzinvestor Cerberus verkauft wurde, ohne dass BGAG und DGB auf unsere Proteste reagiert haben bzw. auf unser Gesprächsangebot eingegangen sind“, sagte Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB), in einer ersten Stellungnahme.

„Ich erwarte, dass jetzt offen gelegt wird, ob und, wenn ja, welche Schutzrechte für die betroffenen Mieter vereinbart wurden. Ich fürchte, dass über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus keine Kündigungsschutzabsprachen getroffen wurden bzw. individualrechtliche Absicherungen erfolgt sind. Die Glaubwürdigkeit der Gewerkschaftsposition bei Fragen von Immobilienverkäufen ist nach dem Verkauf der Baubecon ernsthaft in Frage gestellt.“

Cerberus ist eine der weltweit größten Fondsmanagement-Gruppen. Im Jahr 2004 kaufte Cerberus zusammen mit der Fondsgesellschaft Whitehall und der Investmentbank Goldmann Sachs die Berliner Wohnungsbaugesellschaft GSW mit 70.000 Wohnungen. Cerberus dürfte jetzt über etwa 110.000 bis 120.000 Wohnungen verfügen und gehört damit zu Deutschlands größten Vermietern.

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