Baubilanz 1. Halbjahr 2004 enttäuschend / Bauumsätze weiter im Minus / Nachfrageimpulse weiterhin schwach
(Berlin) - Das deutsche Bauhauptgewerbe hat die konjunkturelle Talsohle im 1. Halbjahr 2004 noch nicht erreicht. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie heute in Berlin mitteilte, sind die baugewerblichen Umsätze im 1. Halbjahr um 3,7 Prozent zurückgegangen. Auch die Auftragseingänge lagen um 4,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend negativ hat sich die Beschäftigung entwickelt: Im 1. Halbjahr 2004 sind im Vergleich zum Vorjahr 69.500 Arbeitsplätze verloren gegangen. Im Juni - also zur Hauptbauzeit - waren nur noch 752.000 Mitarbeiter im deutschen Bauhauptgewerbe beschäftigt. Für das Gesamtjahr 2004 erwartet der Hauptverband ein Umsatzminus von 2 Prozent und einen Beschäftigungsrückgang von mindestens 4 Prozent.
Der gesamtwirtschaftliche Aufschwung hat den deutschen Wirtschaftsbau noch nicht erreicht: Die Umsätze lagen im 1. Halbjahr 2004 um 7,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für die nächsten Monate istnoch keine Trendwende zu erwarten, denn auch die Auftragseingänge blieben um 7,3 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Für das Gesamtjahr 2004 erwartet der Hauptverband weiterhin einen Rückgang der Umsätze im Wirtschaftsbau von mindestens 3,5 Prozent.
Dagegen profitiert die deutsche Bauwirtschaft weiterhin von der "Angstdebatte" um die Zukunft der Eigenheimzulage. Die im Wohnungsbau tätigen Unternehmen konnten im 1. Halbjahr 2004 immerhin ein Umsatzplus von 3,9 Prozent verbuchen. Allerdings zeichnet sich ein Ende der Sonderkonjunktur ab; die Auftragseingänge sind bereits jetzt in den ersten sechs Monaten um 5,1 Prozent gesunken. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime lag von Januar bis Mai 2004 um 4,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet der Hauptverband aber dennoch mit einem Umsatzplus von 1 Prozent im Wohnungsbau.
Der öffentliche Bau leidet weiterhin unter den Finanzierungsengpässen bei Bund, Ländern und Gemeinden: Der Umsatz im öffentlichen Bau blieb im 1. Halbjahr 2004 um 7,2 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Die Auftragseingänge im öffentlichen Bau sanken um 1,6 Prozent. Für das Gesamtjahr 2004 rechnet der Hauptverband mit einem Umsatzminus im öffentlichen Bau von etwa 3 Prozent.
Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstr. 129, 10785 Berlin
Telefon: 030/212860, Telefax: 030/21286240
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