Baugewerbe-Präsident zum Spitzengespräch mit Bundesbauministerin
(Berlin) - Bundesbauministerin Verena Hubertz hat gestern Vertreterinnen und Vertreter der Bau- und Wohnungswirtschaft zu einem "Spitzengespräch zur Bau- und Wohnungspolitik" nach Berlin geladen. Für den Zentralverband Deutsches Baugewerbe nahm ZDB-Präsident Wolfgang Schubert-Raab teil. Er erklärt im Anschluss:
"Der heutige Austausch hat gezeigt: Es gibt Bewegung beim Wohnungsbau. Fortschritte wie die geplante EH-55 Plus-Förderung, schnellere Planungsverfahren in den Kommunen und der angekündigte Gebäudetyp E setzen wichtige Signale. All das lässt hoffen, dass der Neubau ab 2026 wieder anzieht. Dennoch: Vieles hätte schneller und entschlossener angepackt werden können.
Umso wichtiger ist es jetzt, den hohen Bauüberhang endlich ins Bauen zu bringen. Dafür braucht es Förderbedingungen, die eine Zinsstützung deutlich unter Marktniveau bieten - nur dann werden genehmigte Projekte auch tatsächlich realisiert. Die jüngsten, vorsichtigen Stabilisierungstendenzen bei Genehmigungen und Auftragseingängen müssen in eine echte Trendwende überführt werden. Das gelingt nur mit einer verlässlichen, langfristigen Förderung, die sowohl bestehende Genehmigungen aktiviert als auch neue Projekte ermöglicht. Der EH-55 Plus-Standard muss hierfür förderfähig sein.
Großen Handlungsbedarf sehen wir beim Gebäudetyp E. Ein erst Ende 2026 verabschiedetes Gesetz kommt schlicht zu spät. Die Branche braucht früher verlässliche rechtliche Grundlagen, um auf bestimmte Komfort- und Ausstattungsstandards verzichten zu können. Der Bund muss dafür die gesetzlichen Weichen stellen, die Länder müssen ihre Bauordnungen entsprechend anpassen - idealerweise einheitlich in ganz Deutschland.
Modulares, serielles oder vorgefertigtes Bauen wird durch das mittelstandsgerechte Vergaberecht nicht behindert. Schon heute wird vielfach seriell und modular gebaut - gerade im Holzbau, auch im öffentlichen Bereich, bei Kitas oder Schulen. Und da rund 85 Prozent des Wohnungsbaus von privaten Bauherren stammen, spielt das Vergaberecht hierfür ohnehin keine Rolle.
Entscheidend ist jetzt, dass die im Koalitionsvertrag versprochene Vereinfachung und Bündelung der Neubauprogramme endlich umgesetzt wird. Klare, planbare und praxistaugliche Förderstrukturen sind die Voraussetzung dafür, dass der Wohnungsbau wieder dauerhaft Fahrt aufnimmt.
Alle Beteiligten waren sich am Ende einig: Schluss mit Zögern und Bedenken. Jetzt heißt es bauen statt bremsen."
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB), Iris Rabe, Leiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin, Telefon: 030 203140
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