Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Baugewerbe zur Baukonjunktur: Wirtschaftsbau zieht trotz vierter Corona-Welle bei Umsatz und Order weiter kräftig an

(Berlin) - Die schon in den letzten Monaten deutlich anziehende Nachfrage aus der Wirtschaft nach Bauleistungen hält auch im September weiter an. So haben die Auftragseingänge sowohl im Wirtschaftshochbau mit +37 Prozent als auch Wirtschaftstiefbau mit +26 Prozent im September gegenüber dem Vorjahresmonat wieder deutlich zugelegt. Dieses ist regional allerdings sehr differenziert ausgeprägt, da einige Großprojekte an den Markt kamen. Kumuliert bis September liegen die Order im Wohnungsbau und im Wirtschaftsbau nun um etwa 13 Prozent über dem Vorjahresniveau." Mit diesen Worten kommentiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, den kräftigen Impuls bei der Nachfrage.

Die Auftragseingänge im Wirtschaftsbau legten im September in Baden-Württemberg um 207 Prozent zu, in Bayern hingegen nur um 1,4 Prozent zu. Bereits in den letzten beiden Monaten waren die Baugenehmigungen für Büro-, Fabrik- und Lagergebäude deutlich gestiegen. Dieses hat sich nun bei den Auftragseingängen niedergeschlagen.

"Real liegen die Zuwachsraten im Wohnungsbau und Wirtschaftsbau mit +6 Prozent bis September allerdings nur etwa halb so hoch. Hier schlagen sich die nach wie vor hohen Preise beim Materialeinkauf nieder, die die Bauunternehmen zum Teil an den Markt weitergeben. Der Peak scheint insbesondere bei den Einkaufspreisen für Stahl- und Holzprodukte überschritten. So hat der Index für Erzeugerpreise bei Holzprodukten zum Vormonat zwar um ca. 10 Prozent nachgegeben, hält zum Vorjahresmonat aber etwa immer noch ein doppelt so hohes Niveau," erläutert Pakleppa weiter.

Die Order der öffentlichen Hand haben in den letzten beiden Monaten angezogen. "Wir hoffen daher, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzt. Kumuliert reichen die Auftragseingänge noch nicht an das Vorjahresniveau heran. Mit Blick auf die vierte Corona-Welle, bleibt es wichtig, die kommunalen Investitionsentscheidungen zu stützen", so Pakleppa weiter.

Bei der Umsatzentwicklung zeigen insbesondere der Wohnungsbau, seit Juli auch der Wirtschaftsbau, einen stabil positiven Trend. Im Wohnungsbau erreichen die Umsätze in den Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten kumulativ per September ca. 17,5 Mrd. Euro. Das ist nominal eine Steigerung zum Vorjahr um ca. 2,5 Prozent. Im Wirtschaftsbau erreicht der Umsatz 28,6 Mrd. Euro (ca. +1 Prozent). Die Preisentwicklung für Bauleistungen in Höhe von etwa 6 Prozent bestimmt die nominalen Zuwachsraten. Real liegen die Umsätze im Bauhauptgewerbe insgesamt noch um gut 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Eine vom Verband durchgeführte Unternehmensbefragung bestätigt die positive Lagebeurteilung der Unternehmen. Allerdings fällt die Zuversicht für die kommenden Monate wegen der nach wie vor vorhandenen Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien und nun auch wegen möglicher Bremswirkungen aufgrund der vierten Corona-Welle ab.

"Der gestern vorgestellte Koalitionsvertrag der Ampel lässt uns aufgrund vieler investiver Impulse positiv auf die kommenden Jahre blicken. Die Verstetigung der Investitionen in der Verkehrsinfrastruktur sowie die Erhöhung der linearen AfA von zwei auf drei Prozent werden wichtige Impulse setzen," so Pakleppa.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) Dr. Ilona K. Klein, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 203140, Fax: (030) 20314419

(mn)

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