Pressemitteilung | Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Bauwirtschaft in M-V vom Bundestrend abgekoppelt

(Schwerin) - Im Juni ist der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat über alle Bausparten erneut um -37,0 deutlich gesunken. Bereits im Mai verzeichnete die Branche -23,1%. Die Baugenehmigungen in 1.000 cbm sind mit einem Minus von 11,5 % in den ersten sechs Monaten weiter auf Talfahrt.

„Im ersten Halbjahr sank der reale Auftragseingang um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während er bundesweit um 6,8 % zulegte. Der Umsatz liegt mit einem preisbereinigten Minus von 12,8 Prozent noch deutlicher im negativen Bereich; bundesweit legte er um 2,2 % zu. Mecklenburg-Vorpommern ist von der bundesweit überraschend positiven Baukonjunktur des ersten Halbjahres völlig abgekoppelt. Die Investitionszurückhaltung ist überall zu spüren“, erklärt Dr. Jörn-Christoph Jansen, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V. anlässlich der Vorstellung der monatlichen Eckdaten des Baugewerbes für Mecklenburg-Vorpommern per 30.06.2025, die vom Statistischen Amt M-V und dem Statistischen Bundesamt herausgegeben wurden.

Umsatz

Der Gesamtumsatz lag im Juni bei einem Minus von 11,7 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Wohnungsbau mit 29,7 % und der Hochbau mit 16,5 % verzeichnen ein Plus. Dabei müssen allerdings die schwachen Vorjahreszahlen berücksichtigt werden, die den Anstieg begünstigen. Der Wirtschaftsbau mit 32,1 %, der Tiefbau mit 23,5 % und der Öffentliche Bau mit -0,6 % tragen zu diesem negativen Ergebnis im Juni 2025 bei.

„Der Turnaround der bundeseigenen Autobahn GmbH, den Ausschreibungsstopp aufzuheben und die fehlenden Mittel doch zu bewilligen, ist erfreulich, wird sich aber erst im Laufe des zweiten Halbjahres positiv in der Bautätigkeit und somit in den Zahlen auswirken. Dies ist zumindest zu hoffen“, so Hauptgeschäftsführer Dr. Jansen.

Auftragseingänge

Die Auftragseingänge liegen im Juni 2025 bei -37,0 % deutlich unter dem Vorjahresmonatsniveau. Alle Bausparten verzeichnen ein zweistelliges Auftragsminus: Der Öffentliche Bau mit -45,7 %, der Tiefbau mit 45,2 %, der Wirtschaftsbau mit -33,5 % und der Wohnungsbau mit -20,2 %.

„Wir hoffen auf eine Belebung im zweiten Halbjahr. Ansonsten wird dieses Jahr für unsere Branche ein verlorenes Jahr. Wir können es in Richtung Politik nur immer wieder betonen: Personelle Kapazitäten können nicht unendlich lange vorgehalten werden. Der Baubedarf ist gewaltig, etwa im Wohnungsbau oder in der Infrastruktur. Was wir jedoch brauchen, sind wirksame Impulse endlich Investitionen. Alle Bundesländer müssen die Gelder aus dem Sondervermögen als Zusatz und nicht als Ersatz begreifen“, fordert der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes M-V Dr. Jansen.

Beschäftigung

„Die Beschäftigung ist im ersten Halbjahr um 1,4 Prozent – das entspricht etwa 150 Arbeitnehmern landesweit – gesunken. Der Rückgang kommt der Verrentung in der Branche gleich. Die Zahlen verdeutlichen, dass die Bauwirtschaft ein stabiler Arbeitgeber ist und mit Blick auf die Sondervermögen für Infrastruktur und Verteidigung auch bleiben wird“, schließt Dr. Jansen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. - Hauptgeschäftsstelle, Sophie Kort, Mitarbeiter(in) Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Werderstr. 1, 19055 Schwerin, Telefon: 0385 7418-0

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