Pressemitteilung | Fachverband Hoch- und Massivbau im Zentralverband Deutsches Baugewerbe

Bauwirtschaft: Zuversicht für 2018 - Umsatzwachstum von 2,6 Prozent erwartet / Weitreichende Ausnahmeregelungen für Diesel-Fahrzeuge gefordert

(Berlin) - "Wir erwarten für die rund 385.000 Mitgliedsbetriebe der Bundesvereinigung Bauwirtschaft einen Umsatz von 324 Mio. Euro in diesem Jahr, das ist ein Plus von 2,6 Prozent nach rund 3 Prozent in 2017. Ohne einen weiteren Zuwachs an Beschäftigung werden wir dieses nicht leisten können. Wir rechnen daher mit rund 35.000 Beschäftigten, die wir in diesem Jahr zusätzlich einstellen werden." Dieses erklärte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Karl-Heinz Schneider, heute in München, anlässlich des Medientags zur Internationalen Handwerkmesse.

Das Bauhauptgewerbe und der GaLa-Bau werden mit einem Umsatzwachstum von gut 3 Prozent auf 107 Mrd. Euro Schrittmacher dieser Entwicklung bleiben. Diese fällt etwas verhaltener als im Vorjahr aus, weil der Wohnungsbau keinen ganz so großen Sprung mehr machen dürfte. So zeigt sich im Ein- und Zweifamilienhausbau eine Stabilisierung der Nachfrage bei gut 100.000 Wohnungen. Allein im Mehrfamilienhausbau dürften mit rund 175.000 Wohnungen deutliche Wachstumsraten zu erzielen sein.

Schneider forderte in diesem Zusammenhang eine zügige Umsetzung der Koalitionsvereinbarung, wie z.B. zur Baulandbereitstellung, zur Wohneigentumsbildung und zur Förderung der energetischen Gebäudesanierung.

Die Unternehmen im Bereich Ausbau erwarten für 2018 eine Umsatzsteigerung um 2 Prozent auf 88 Mrd. Euro. Weiteres Potential liegt auch hier in der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus.

"Im Bereich Gebäudetechnik erwarten wir ein Umsatzwachstum von 2,4 Prozent auf 129 Mrd. Euro. Dieser Bereich profitiert sowohl von der Bautätigkeit als auch von der erhöhten Nachfrage nach Dienstleistungen", so Schneider.

Angesichts des positiven Ausgangs des Mitgliederentscheids der SPD forderte Schneider eine zügige Regierungsbildung. "Wenn wir in dieser Legislaturperiode 1,5 Mio. neue Wohnungen bauen sollen, dann müssen wir bald damit anfangen. Und dazu brauchen wir die vereinbarten Investitionsanreize."

Schneider weiter: "Wir können aber nur bauen, wenn wir die Baustellen mit unseren Fahrzeugen auch erreichen. Wir appellieren daher dringend an die politisch Verantwortlichen, in Bezug auf das drohende Diesel-Fahrverbot bundesweit einheitliche Regelungen zu schaffen, damit Rechtssicherheit besteht. Gleichzeitig fordern wir umfassende Ausnahmegenehmigungen für unsere Branche."

"Den Koalitionsvertrag insgesamt bewerten wir mit Licht und Schatten. Die Investitionsansätze, egal ob für die Verkehrsinfrastruktur, die Kommunen oder den Wohnungsbau, sind uneingeschränkt positiv zu beurteilen. Das gilt auch für die Pläne, eine Altersvorsorgepflicht für Selbstständige einzuführen; kann sie doch, verbunden mit einer Krankenversicherungspflicht, die noch zu ergänzen wäre, zu einem faireren Wettbewerb am Bau beitragen."

Angesichts der Tatsache, dass die Belange der Bauwirtschaft zukünftig von einem Ministerium für Inneres, Bau und Heimat bearbeitet werden, forderte Schneider, "zumindest einen eigenständigen Bauauschuss im Bundestag einzurichten. Denn sonst beschäftigen sich Innenpolitiker mit Baufragen. Und ob das zielführend ist, bleibt fraglich."

Schneider erklärte abschließend: "Noch liegen immense Bauaufgaben vor uns, man denke nur an die 1,5 Mio. neuen Wohnungen, die in den kommenden 3 ½ Jahren gebaut werden sollen. Die gesamte öffentliche Infrastruktur muss erneuert und ausgebaut werden. Eine prosperierende Wirtschaft benötigt ebenfalls Gebäude. Und auch die Digitalisierung zieht zunächst einmal Bauaufgaben nach sich, um Breitband flächendeckend überhaupt zu ermöglichen. Daher blicken wir mit großer Zuversicht auf das vor uns liegende Jahr."

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Hoch- und Massivbau im Zentralverband Deutsches Baugewerbe Pressestelle Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 20314-0, Fax: (030) 20314-419

(rf)

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