Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Bayerischer Außenhandel: Exporte im November über Vorjahresniveau, echter Aufschwung bleibt aber aus

(München) - "Die Außenhandelszahlen stabilisieren sich leicht, von einem echten Aufschwung sind wir aber nach wie vor weit entfernt", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., zu den heute für November 2021 veröffentlichten Exportzahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Die November-Exporte im Wert von 17,6 Milliarden Euro haben das Vorjahresniveau um 8,8 Prozent übertroffen. Im Zeitraum Januar bis November lagen die Exporte noch um 1,1 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das Niveau des Krisenjahres 2020 wird um 13 Prozent übertroffen. "Das klingt zunächst einmal gut. Die Zahlen verdecken aber, dass sich die Vergleichswerte auf niedrigstem Niveau bewegt haben. Wir kommen also nur im Schneckentempo voran", so Brossardt.

Bremseffekte entstehen vor allem durch Materialmangel und Lieferengpässe. "Unsere Unternehmen haben volle Auftragsbücher, aber die Bänder stehen oft still, weil Rohstoffe und Vorprodukte wie Halbleiter für die Produktion fehlen", stellt Brossardt klar und ergänzt: "Dazu kommt die Omikron-Welle der Corona-Pandemie, die für zusätzliche Unsicherheit auf den Weltmärkten sorgt."

Die Exporte nach Europa sind um 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, in die EU-Staaten sogar um 14,3 Prozent. Darunter stechen Österreich mit einem Plus von 24,7 und Spanien von 26,3 Prozent hervor. Brossardt: "Auf der anderen Seite belastet der Brexit die bayerischen Exporte stark, die Ausfuhren nach UK brachen im November gegenüber dem Vorjahr abermals um 14,6 Prozent ein, nachdem im Oktober ein Minus von rund 25 Prozent zu verzeichnen war. Bezogen auf die elf Monate von Januar bis November gingen die bayerischen Exporte ins Vereinigte Königreich um gut sieben Prozent zurück. Hier zeigen sich die fatalen Folgen dieser Entscheidung. Auch Asien macht uns weiter Sorgen, hier gab es gegenüber dem Vorjahreszeitraum nahezu keine Veränderung. Lowlight ist China. Die Exporte sanken hier um fünf Prozent", so Brossardt weiter.

Positiv bewertet die vbw dagegen, dass die Ausfuhren in die USA gegenüber dem November 2020 um 14,2 Prozent zugelegt haben. "Hier wirkt sich die im November erfolgte Wieder-Öffnung der US-Grenzen positiv aus. Im Oktober hatten die Ausfuhren lediglich um 1,8 Prozent zugelegt," sagt Brossardt.

Die tragende Säule Bayerns, die Automobilbranche, leidet derzeit besonders. Brossardt: "Der Einbruch bei Ausfuhren von Fahrgestellen, Karosserien und Motoren um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat ist bitter. Die Ausfuhr an Pkw stieg insgesamt nur um 0,9 Prozent. Wir treten hier auf der Stelle."

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Pressestelle Andreas Ebersperger, Pressestelle vbw Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(sf)

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