Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA)

BDA: Arbeitgeber unterstützen Zielsetzung des Elterngeldes / Kinderbetreuung muss jetzt zügig ausgebaut werden

(Berlin) - Die Zielsetzung des neuen Elterngeldes, junge Menschen zur Familiengründung zu ermutigen, wird von den Arbeitgebern nachdrücklich unterstützt. Nun kommt es darauf an, die nach wie vor unzureichenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung in ganz Deutschland zügig auszubauen. Nur mit ausreichenden Kinderbetreuungsplätzen sind Familie und Beruf vereinbar, erklärte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in Berlin.

Das Elterngeld ist grundsätzlich ein sinnvoller Baustein in der Familienförderung, weil es die finanziellen Belastungen in der Startphase einer Familie mildert. Die Ausgestaltung des Elterngeldes ist aber teilweise verbesserungsbedürftig. So wird das von der Regierungskoalition mit dem Elterngeld zu Recht angestrebte Ziel einer schnelleren Rückkehr von Eltern in die Erwerbstätigkeit mit der beschlossenen Ausgestaltung des Elterngeldes kaum erreicht werden. Schließlich soll das Elterngeld regelmäßig über einen längeren Zeitraum gewährt werden als das heutige Erziehungsgeld. Mit einer maximalen Bezugsdauer von 28 Monaten werden künftig sogar längere berufliche Auszeiten gefördert als heute. Besser wäre gewesen, das Elterngeld – wie ursprünglich geplant – auf ein Jahr zu begrenzen.

Mit durchschnittlich fünf Jahren dauert es viel zu lange, bis Mütter im Anschluss an die Geburt ihres Kindes wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren. Nur eine schnelle Rückkehr erhält das Qualifikationsniveau, erleichtert den Wiedereinstieg in Beschäftigung und stärkt die Berufs- und Karriereaussichten der Eltern. Eine Verkürzung der Erwerbsunterbrechungen liegt zudem im Interesse der Betriebe, die dann frühzeitiger wieder auf ihre Arbeitnehmer zurückgreifen können.

Unbefriedigend ist auch, dass Eltern, die bereits vor Ablauf eines Jahres nach der Geburt ihres Kindes wieder voll erwerbstätig werden, das Elterngeld entzogen wird. Damit werden ausgerechnet diejenigen bestraft, die in besonderem Maße bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefordert sind.

Entscheidend für eine schnelle Rückkehr an den Arbeitsplatz ist und bleibt aber vor allem ein bedarfsgerechtes, flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen. Nur dann haben Eltern, die wieder arbeiten wollen überhaupt die Möglichkeit, möglichst frühzeitig wieder an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren. Nach wie vor fehlen über eine Million Kinderbetreuungsplätze, vor allem in Westdeutschland. Hier bleibt die Politik deshalb weiter gefordert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V. (BDA) Pressestelle Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20330, Telefax: (030) 20331055

(sk)

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