Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

BDA-Ausbildungsbudget-Modell / Wo sind die Gewinner?

(Berlin) - Zum Vorschlag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), allen Studierenden künftig - statt Kindergeld und BAföG -ein staatliches "Ausbildungsbudget" in Höhe von 15.000 Euro zu zahlen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am 29. September in Berlin: Der BDA-Vorschlag verbessert weder die Situation der Studentinnen und Studenten noch die der Hochschulfinanzen. Bei einer durchschnittlichen Studienzeit von zehn Semestern könnten aus dem Betrag von 15.000 Euro nicht viel mehr als die, von der BDA geforderten, Studiengebühren finanziert werden. Für den Lebensunterhalt bliebe kaum etwas übrig, denn dafür müssen für Single-Haushalte bzw. Studierende zirka 10.000 Euro pro Jahr veranschlagt werden.

Da gleichzeitig Kindergeld und das einkommensabhängige BAföG gestrichen werden sollen, würden Studierende aus sozial schwachen Elternhäusern gezwungen, ihr Studium stärker als bisher mit Darlehen zu finanzieren. Schon heute haben es Kinder aus sozial schwachen Familien in Deutschland schwerer als in anderen europäischen Ländern, ihre Bildungschancen zu verwirklichen. Die Vorschläge der Arbeitgeberverbände würden diesen Trend eher zementieren, statt für Chancengleichheit zu sorgen.

Darüberhinaus löst der Vorschlag auch nicht das Problem der Unterfinanzierung unseres Bildungssystems im internationalen Vergleich, sondern schichtet nur zugunsten von Studiengebühren um. Der derzeit diskutierte 500 Euro-Mindestbeitrag würde aber nur drei bis fünf Prozent des Etats ausmachen und keinen grundlegenden Beitrag zur Sanierung der Hochschulen leisten. Die BDA muss sich also fragen lassen, wer die Gewinner ihres Modells sein sollen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

NEWS TEILEN: