Pressemitteilung | BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e.V.

BDE-Mitgliederumfrage zur Corona-Krise: Investitionseinbruch zu befürchten

(Berlin) - Der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V. schlägt Alarm: fast drei Viertel aller Unternehmen müssen wegen der Corona-Pandemie notwendige Investitionen verschieben oder ganz streichen. Das ergab eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen des Verbandes.

Demnach setzen 74 Prozent der Firmen ihre Investitionen aus, oder verschieben sie vor dem Hintergrund der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit. Mit diesem Schritt wollen die Firmen ihre Liquidität sichern und auf die krisenbedingt weggefallene Planungssicherheit reagieren. 23 Prozent der Befragten planen im Moment noch keine investiven Konsequenzen. Drei Prozent enthielten sich einer Antwort.

Zudem rechnen mehr als vierzig Prozent der Befragten mit personellen Auswirkungen auf ihr Unternehmen. So erfolgen derzeit kaum Neueinstellungen. Dafür sind Kurzarbeit, Überstundenabbau und Betriebsferien Gegenstand der innerbetrieblichen Überlegungen. 22 Prozent der Unternehmen werden geplante Neueinstellungen auf den Prüfstand stellen. 21 Prozent ziehen Entlassungen in Betracht.

BDE-Präsident Peter Kurth blickt mit Sorge auf die Umfrageergebnisse und erklärt:
"Wie die gesamte Wirtschaft sind auch in unserer Branche nahezu alle Unternehmen von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. In unserem Bereich wiegen die Auswirkungen besonders schwer, weil unsere Mitgliedsunternehmen zumeist mittelständische familiengeführte Betriebe sind. Der Corona-Lockdown trifft also massiv den deutschen Mittelstand.

Für unseren Wirtschaftszweig gilt: mehr und besseres Recycling ist auf Investitionen angewiesen. Die Entscheidungen unserer Mitgliedsunternehmen, jetzt auf Investitionen zu verzichten, sind daher mehr als ein deutliches Alarmzeichen. Deshalb muss die Bundesregierung alle Kräfte aufbringen, die Wirtschaft möglichst schnell wieder in Gang zu bringen. Das geplante Konjunkturprogramm ist absolut zu begrüßen, muss aber auf Zukunft und Nachhaltigkeit ausgerichtet sein.

Deshalb fordern wir ein Konjunkturprogramm, das seinen Schwerpunkt auf die nachhaltige ökologische Modernisierung setzt und den Fokus auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft legt. So könnten sich ihre positiven Effekte im Hinblick auf Ressourcenschonung, Klimaschutz und Energieeinsparung entfalten und eine Chance für mehr Kreislaufwirtschaft sein."

Der BDE hatte sich mehr als fünf Wochen nach dem Beginn des Corona-Lockdown mit der Umfrage an seine Mitgliedsunternehmen gewandt, um ein Stimmungsbild aus der Entsorgungswirtschaft zu den Auswirkungen der Einschränkungen einzuholen. Die Antwortquote fiel mit mehr als fünfzig Prozent unerwartet hoch aus.

Quelle und Kontaktadresse:
BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. Bernhard Schodrowski, Leiter Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Von-der-Heydt-Str. 2, 10785 Berlin Telefon: (030) 5900335-0, Fax: (030) 5900335-99

(ds)

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