Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

BDEW zur aktuellen Strompreisdiskussion: Beschaffung von Strom erfolgt langfristig / Verschiedene Faktoren beeinflussen Strompreis für Haushalte / Staatliche Belastungen seit 1998 auf gut 39 Prozent gestiegen

(Berlin) - "Die meisten Unternehmen haben den Großteil des Stroms, den sie heute an ihre Haushaltskunden liefern, in verschiedenen Tranchen innerhalb der vergangenen zwei Jahre, in vielen Fällen sogar innerhalb der vergangenen drei Jahre beschafft. So werden Risiken bei der Strombeschaffung auf dem Großhandelsmarkt, der Börse minimiert, denn lange Einkaufszeiträume bedeuten einen geringeren Einfluss von Preisspitzen.

Insbesondere im Jahr 2008 waren die Börsenpreise im Schnitt höher als heute", erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zur aktuellen Diskussion um die Höhe der Strompreise.

Anders sehe dies beim Strom für Industriekunden aus: "Strom für die Industrie wird zeitnah zum Vertragsabschluss mit dem Kunden eingekauft.

Deshalb machen sich die aktuellen Preise am Großhandelsmarkt schneller beim Industriekunden bemerkbar, damit ist aber auch ein höheres Risiko in Bezug auf Preisspitzen verbunden. In der Regel laufen die Verträge der Industriekunden über ein Jahr", erklärte der BDEW.

Die Bildung des Strompreises für Haushaltskunden beruhe auf mehreren Faktoren: Neben den Kosten für die Beschaffung von Strom an der Börse hätten auch die Netzentgelte sowie Steuern und Abgaben wie zum Beispiel die Belastungen aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) Einfluss auf die Strompreise für Haushaltskunden. Der BDEW unterstützt die Maßnahmen im Bereich der Erneuerbaren Energien grundsätzlich, erwartet aber, dass die Politik auch öffentlich Verantwortung für diesen Anteil an der Stromrechnung übernimmt.

In den vergangenen Jahren sind nach Angaben des Branchenverbandes die staatlichen Belastungen am Strompreis für Haushalte stark gestiegen: Der Betrag für Steuern und Abgaben auf der Stromkundenrechnung wuchs von gut zwölf Euro auf knapp 26 Euro im Monat. Diese staatliche Belastung mache 2009 im Bundesdurchschnitt knapp 39 (1998: 25) Prozent der Stromrechnung eines Drei-Personen-Musterhaushalts aus.

"Der Kunde hat aber die Möglichkeit, seine Stromrechnung zu beeinflussen. Er hat die Wahl zwischen zahlreichen Produkten und Anbietern im Strommarkt. Die Verbraucher sollten sich informieren und sich beraten lassen, um den für sie günstigsten Tarif wählen zu können", so der BDEW.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW), Hauptgeschäftsstelle Jan Ulland, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Telefax: (030) 300199-3900

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