BDEW zur Eröffnung der Messe Husum WindEnergy 2010: Zahl der Windenergieanlagen hat sich verdoppelt / Stromerzeugung aus Wind ging in den ersten sieben Monaten zurück / Müller appelliert: Wir brauchen Akzeptanz für notwendigen Netzausbau
(Berlin/Husum) - Die Zahl der Windenergieanlagen in Deutschland hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die installierte Leistung der Windturbinen stieg von 2000 bis Mitte 2010 sogar um mehr als das Vierfache. Das haben Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ergeben, die zur Eröffnung der Messe Husum WindEnergy 2010 erstmals veröffentlicht wurden. "Die Windenergie ist zum wichtigsten Pfeiler in der erneuerbaren Energieerzeugung geworden. Ihr Anteil an der Stromerzeugung beträgt mittlerweile sieben Prozent und hat noch großes Erweiterungspotenzial durch die geplanten Windenergieanlagen vor den deutschen Küsten", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Die deutschen Windkraftanlagen erzeugten zwischen Januar und Juli diesen Jahres rund 19,9 Milliarden Kilowattstunden Strom. "Trotz des Anlagenzubaus bedeutet dies einen Rückgang gegenüber 2009 von 6,5 Prozent und gegenüber 2008 sogar von 18,4 Prozent. Verantwortlich dafür sind die windschwachen Monate Mai, Juni und Juli in diesem Jahr", erläuterte Hildegard Müller.
Bis zur Jahresmitte 2010 sind an Land 21 301 Windturbinen (2000: 9 359 Stück) installiert worden. Ihre installierte Leistung beträgt 26 314 Megawatt (2000: 6 096 MW). Während vor zehn Jahren die Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen über die meisten Windenergieanlagen verfügten, haben andere Bundesländer inzwischen kräftig aufgeholt. Insbesondere Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt stellen eine große Anzahl von Windturbinen. Wird die installierte Leistung auf die vorhandene Fläche des jeweiligen Bundeslandes zugrunde gelegt, ist die Windanlagen-Dichte in Bremen am höchsten.
Die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung betonte, dass der weitere Zuwachs der erneuerbaren Energien vor allem vom Bau neuer Stromnetze abhänge. Dieser stoße jedoch auf große Akzeptanzprobleme. "Der Netzausbau ist eine grundlegende Infrastrukturmaßnahme. Wir reden über eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die zu lösen ist. Die Energieunternehmen, egal ob erneuerbar oder konventionell, egal ob aus der Erzeugung, aus dem Netzbereich oder aus dem Vertrieb müssen enger zusammenrücken und gemeinsam für den Netzausbau sowohl im Übertragungs-, als auch im Verteilnetzbereich werben", sagte Müller. Die gesamte Energiewirtschaft und die Politik müssten dieses Anliegen den Bürgern erläutern und näher bringen. "Diese Akzeptanz ist notwendig. Sie wird über den Erfolg oder Misserfolg entscheiden, ob wir die Energieversorgung zu einer mehrheitlich erneuerbaren in Deutschland umbauen können", so Hildegard Müller.
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