Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

BDI lehnt Abschaffung der Teilradiologie ab / Radiologie für Innere Medizin unverzichtbar

(Wiesbaden) - Aus Sicht der Inneren Medizin ist die Teilradiologie ein elementarer Bestandteil ihres Leistungsspektrums und für die Qualität der Patientenversorgung unverzichtbar. Vor der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin hat der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler, kürzlich zu erkennen gegeben, dass er die Teilradiologie abschaffen möchte. Derartigen Plänen widerspricht der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) mit aller Entschiedenheit.

Solche Forderungen sind nicht neu. Sie wurden in der Vergangenheit immer einmal wieder von Radiologen-Verbänden erhoben, die für sich ein Monopol für die bildgebenden Verfahren schaffen möchten. Aus gutem Grund sind diese durchschaubaren Absichten nicht umgesetzt worden. Die Abschaffung der Teilradiologie würde unweigerlich zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen.

Der BDI setzt sich dafür ein, die Teilradiologie flächendeckend zu erhalten. Die Teilgebietsradiologie in internistischen Praxen und Kliniken gewährleistet erst eine zielgerichtete Diagnostik der Erkrankungen und damit eine zeitnahe und zielführende Therapieentscheidung im Sinne einer patientenfreundlichen hohen Versorgungsqualität. Es wäre unzumutbar und geradezu patientenfeindlich, wenn z.B. ein Pneumologe einen Patienten zur Feststellung der Diagnose Pneumonie erst zu einem viele Kilometer entfernt tätigen Radiologen und dieser den Patienten anschließend wieder zurück zum Pneumologen schicken müsste. In internistischen Kliniken könnte die radiologische Versorgung vor allem nachts durch Ärzte des Bereitschaftsdienstes, die Internisten mit der Befugnis zur Teilradiologie sind, nicht mehr gewährleistet werden. Ein Wegfall der Teilgebietsradiologie würde zu einer Unter- und Fehlversorgung internistischer Erkrankungen führen.

In der öffentlichen Diskussion wird vergessen, dass sich die Radiologie selbst in einer Krise befindet, denn auch hier ist eine Spezialisierung dringend notwendig. Ein einziger Radiologe kann heute kaum noch die Nuklearmedizin, die Strahlentherapie und die Neuroradiologie kompetent vertreten. Nur durch Kooperationsformen wie in großen radiologischen Gemeinschaftspraxen sind die Spezialisierungen abbildbar. Einen Spezialisten in der Radiologie, der alle Fächer abbilden kann, gibt es nicht mehr.

Aus Sicht des Arztes wie der Patienten ist es dringend nötig, den Bezug der Bildgebung zur klinischen Fragestellung unter allen Umständen zu erhalten. Mit der Beseitigung der Teilgebietsradiologie wird das Versorgungsproblem bei den bildgebenden Verfahren nicht behoben, sondern nur verschärft.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Pressestelle Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Telefax: (0611) 18133-50

(sk)

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