Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

BDI-Präsident Rogowski in Helsinki: Finnland ist Vorbild für Europa

(Berlin) - "Finnland hat in den vergangenen Jahren wirtschaftlich eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Bemerkenswert gerade aus deutscher Sicht ist, dass der tiefgreifende strukturelle Wandel im gesellschaftlichen Konsens gelang." Das sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, anlässlich der Jahresversammlung der Deutsch-Finnischen Handelskammer am Montag in Helsinki. "Die finnische Regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften haben gemeinsam vernünftig und verantwortungsvoll den Wohlfahrtsstaat an die finanziellen Möglichkeiten des Staates angepasst. Mit liberalen Rahmenbedingungen wurde die Dynamik der Unternehmen beflügelt", so Rogowski.

In seinem Festvortrag zeigte sich Rogowski beeindruckt davon, dass Finnland in außerordentlich kurzer Zeit den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft vollzogen habe. Gleichzeitig hob Rogowski hervor, dass finnische und deutsche Unternehmen auf den internationalen Märkten deshalb so gut platziert seien, weil sie offen seien für Innovationen und sich nicht dem internationalen Wettbewerb verschließen würden. Finnland zähle heute auch aufgrund des ausgezeichneten Bildungsniveaus seiner Bevölkerung zu den Hochtechnologie-Nationen - nicht nur im Kommunikationssektor.

Finnland sei für Deutschland wirtschaftlich und politisch ein wichtiger Partner in der Europäischen Union. "Die Fähigkeit, den Wandel durch mutige Reformen und entschlossenes Handeln erfolgreich zu gestalten, brauchen wir auch in Europa", sagte Rogowski. Dies gelte insbesondere für die anstehende EU-Erweiterung. Bei der Aufnahme neuer Mitglieder kommt es nach Ansicht des BDI-Präsidenten auf einen zügigen Verhandlungsprozess unter Einhaltung der Beitrittskriterien an. Hinsichtlich der Arbeitnehmerfreizügigkeit forderte Rogowski möglichst flexible Lösungen. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Übergangsregelungen von bis zu sieben Jahren seien zu lang. Da "Brüssel" für die Unternehmen und die Bürger in Europa immer wichtiger werde, komme es auch darauf an, die Handlungsfähigkeit der EU in Zukunft sicherzustellen. Neben weiteren Mehrheitsentscheidungen forderte Rogowski auch eine klarere Kompetenzordnung für die EU.

Um Europa wettbewerbsfähiger zu machen, müssten Freiheit, Eigenverantwortung und unternehmerischer Initiative mehr Raum gegeben werden. Eine leistungsfähige Wirtschaft und ein hohes Wohlstandsniveau erreiche man nur mit Freiheit und Wettbewerb. "Europa darf sich in keinem Bereich mehr als Subventionsgemeinschaft verstehen", mahnte Rogowski. Diese Eckpunkte der Europapolitik und die gemeinsamen Interessen Finnlands und Deutschlands betonte der BDI-Präsident auch in einem Gespräch mit dem finnischen Ministerpräsidenten Paavo Lipponen zum Abschluss seines Finnlandbesuchs.

Quelle und Kontaktadresse:
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