Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

BDI-Präsident Thumann: Gut gemeint ist noch lange nicht gut! / Globale Entwicklungsziele nicht mit Finanzakrobatik sichern

(Berlin) - „Der Kampf gegen Armut und Hunger in der Welt braucht eine solide Finanzierung“, kommentiert BDI-Präsident Jürgen R. Thumann die aktuelle Debatte über Finanzierungsinstrumente zur Erreichung der Millenniumsziele. Die derzeit diskutierten Modelle würden der Weltwirtschaft aber mehr Schaden als Nutzen bringen. Kerosin- und Tobinsteuer würden Lebensadern unserer modernen Gesellschaft schwächen: die Mobilität von Personen und Kapital. „Für Unternehmen, die bereits heute um ihre Wettbewerbsfähigkeit ringen, sind solche Steuern ein Schlag ins Gesicht“, so der BDI-Präsident. Auch der Plan des britischen Finanzministers, zukünftige Entwicklungshilfegelder zu verbriefen und so bereits heute auszugeben, sei Finanzakrobatik. „Wir sollten schon die Courage haben, unsere selbst gesteckten Ziele auch selbst zu finanzieren, und das nicht unseren Kindern überlassen“, sagte der BDI-Präsident.

Statt neue und immer gewagtere Finanzquellen zu erschließen, müssten vielmehr alte Zöpfe abgeschnitten werden. Anfangen könne man mit einer Verschlankung der Entwicklungsbürokratien in den Industrieländern. „Dass allein Brüssel eine Milliarde Euro pro Jahr an globalisierungskritische NGOs gibt, zeigt, welches Potenzial da ist, durch Umwidmung von Budgets diese direkt dem wirtschaftlichen Aufbau ärmerer Länder zukommen zu lassen.“ Außerdem forderte Thumann eine vorbehaltlose Diskussion über den Fortbestand der EU-Agrarsubventionen: „Diese 40 Milliarden sind genau der Betrag, den die Politiker derzeit überall suchen.“

Quelle und Kontaktadresse:
BDI Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/20280, Telefax: 030/20282566

NEWS TEILEN: