Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V. (BDU) - Hauptgeschäftsstelle Bonn

BDU-Stimmungsbarometer Wirtschaft/Herbst 2004 Wirtschaftliche Situation deutscher Unternehmen hat sich verbessert

(Bonn) - Freundlicher als noch bei den Befragungen im Herbst 2003 und im Frühjahr 2004 bewerten die im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. organisierten Beratungsgesellschaften die derzeitige wirtschaftliche Situation der deutschen Unternehmen. Besonders die Zahl der Konjunktur-Skeptiker hat deutlich abgenommen. Aktuell bezeichnen nur noch knapp 19 Prozent den Zustand der deutschen Industrie und Wirtschaft als schlecht bis sehr schlecht (Frühjahr 2004: 35 Prozent und Herbst 2003: 45,8 Prozent). In den kommenden sechs Monaten wird vor allem in der Investitionsgüterindustrie, in der TIMES-Branche (Verkehr/Medien/IT) und in der Energie- und Wasser-Branche eine Verbesserung bei der Umsatz- und Ergebnissituation erwartet. Dies ist das Fazit der am 10. Dezember vorgelegten Umfrageergebnisse des ´Stimmungsbarometer Wirtschaft/Herbst 2004´ des BDU, bei der im November 1.200 Consultants aus BDU-Beratungsgesellschaften befragt wurden. BDU-Präsident Rémi Redley: " Die Ergebnisse machen mehr Hoffnung auf eine nachhaltigere Konjunkturbelebung als zu Beginn des Jahres. Die in Deutschland eigentlich vorhandenen Potenziale werden allerdings weiterhin nicht zufriedenstellend ausgeschöpft."

Besonders in vier Branchen sehen die Unternehmensberater Aufwärtstendenzen. So werden sich nach deren Einschätzung sowohl die Ergebnissituation als auch die Umsatzsituation in den kommenden sechs Monaten in der Investitionsgüterindustrie, der Energie- und Wasserbranche, der TIMES-Branche und der Dienstleistungsbranche verbessern. Während in diesen Branchen die positiven Zukunftsprognosen für die erste Hälfte 2005 bei den Befragungsteilnehmern deutlich im Gegensatz zu denen mit einer negativen Einschätzung überwogen, bleibt die Situation vor allem in der Bauwirtschaft, bei Handel und Handwerk, im Gesundheitswesen sowie in der Konsumgüterindustrie weiter angespannt.

Impulse für die Konjunkturbelebung in Form von Erweiterungsinvestitionen werden in den kommenden sechs Monaten von der Investitionsgüterindustrie (20,4 Prozent), der Energie- und Wasserbranche (33,7 Prozent) sowie der TIMES-Branche (26,7 Prozent) ausgehen. Hingegen sind in der Gebrauchsgüterindustrie (4,8 Prozent), in der Konsumgüterindustrie (5,1 Prozent), in der Bauwirtschaft (5,2 Prozent) und im Handel/Handwerk kaum zukunftsweisende Investitionen in Sicht. Signifikant hoch sind weiter die Rationalisierungsinvestitionen in der Konsumgüterindustrie mit 53,5 Prozent, in der Gebrauchsgüterindustrie mit 51,1 Prozent und im Kredit- und Versicherungswesen mit 47,6 Prozent. Mit einem Anteil von fast 60 Prozent fällt der Anteil der geplanten Ersatzinvestitionen bis Mitte 2005 im Handel/Handwerk besonders stark aus.

Auf die Frage "Wie wird sich im kommenden Halbjahr die Innovationstätigkeit in Deutschland entwickeln", antworteten knapp 51 Prozent, dass sich die Unternehmen in der TIMES-Branche intensiver mit richtungsweisenden Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen (gleich bleiben: 40,8 Prozent) beschäftigen werden. 48 Prozent prognostizieren eine Zunahme von Innovationen (gleich bleiben: 40,2 Prozent) in der Investitionsgüterindustrie und rund knapp 47 Prozent im Gesundheitswesen (gleich bleiben: 35 Prozent). Allen anderen Branchen wird zumindest eine Innovationstätigkeit auf bisherigem Niveau attestiert. Lediglich die Bauwirtschaft kommt in der Befragung schlecht weg: Knapp 50 Prozent gehen von eher abnehmenden Innovationsanstrengungen aus.

Die künftige Beschäftigungssituation in Deutschland bleibt aus Sicht der Befragten weiter trübe. Nur für die TIMES-Branche (die Zahl der Beschäftigten wird ...steigen 30,2 Prozent/ ...sinken 14,9 Prozent) und das Dienstleistungsgewerbe (die Zahl der Beschäftigten wird ...steigen 32,5 Prozent/.... sinken 18,3 Prozent) prognostizieren die Berater, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als verloren gehen. Für alle anderen Branchen erwarten die Berater einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen. Besonders gravierend wird dabei die Entwicklung der Beschäftigungssituation in drei Branchen gesehen: Für die Bauwirtschaft gehen 80,6 Prozent, für die Konsumgüterindustrie 67,3 Prozent und für das Kredit- und Versicherungswesen 63,8 Prozent von sinkenden Beschäftigtenzahlen in den kommenden sechs Monaten aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) Zitelmannstr. 22, 53113 Bonn Telefon: 0228/9161-0, Telefax: 0228/9161-26

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