Pressemitteilung | BDVT e.V. - Der Berufsverband für Training, Beratung und Coaching

BDVT erlebt Umbruchphase

(Göttingen) – Als "kritisch, aber nicht besorgniserregend" bezeichnete die Präsidentin des Berufsverbandes Deutscher Verkaufsförderer und Trainer e.V., Köln (BDVT), Ursula Widmann-Rapp, die Situation ihres Verbandes während des Gremientages in Göttingen. Auf dem Gremientag des BDVT informieren und diskutieren Präsidium und die Verantwortlichen aller Gremien des BDVT über die aktuelle Situation des Verbandes und seiner einzelnen Gruppierungen. Das parallel in Göttingen veranstaltete HerbstCamp – die Experimentierwerkstatt des Verbandes – war ein voller Erfolg: Fast doppelt so viele Teilnehmer als im Vorjahr und gute Noten für Programm und Organisatoren.

Der BDVT vertritt die berufsständischen Interessen von Management-, Verkaufs- und Kommunikationstrainern, Personalentwicklern, Beratern und Verkaufsförderern. Er ist mit rund 1.300 Mitgliedern und 15 Regionalclubs die größte Vereinigung dieser Berufsgruppen im deutschsprachigen Raum.

Besonders prekär ist die derzeitige finanzielle Situation des Verbandes: Aufgrund von Verlusten bei der ProSales, der zentralen Veranstaltung des Verbandes im Frühjahr diesen Jahres, Mehraufwendungen im Personalbereich und Umzugskosten der Bundesgeschäftsstelle wird der Verband am Jahresende vermutlich in den roten Zahlen sein. Mit einem rigiden Sparprogramm, der Professionalisierung organisatorischer Abläufe, besserer Kalkulation von Projekten und Veranstaltungen soll die finanzielle Delle jedoch schnell wieder ausgeglichen und die finanzielle Situation verbessert werden.

Stabil dagegen ist die Mitgliederzahl des Verbandes: Trotz verschiedener Abspaltungs- und Austrittsgerüchte während des Sommers ist die Zahl der Kündigungen mit knapp neun Prozent eher gering und bewegt sich im Rahmen einer natürlichen Fluktuation, wie sie auch in den vergangenen Jahren zu beobachten war. Die Zahl der Neuzugänge im Jahr 2000 liegt bei etwas mehr als zehn Prozent.

In die Kritik gekommen war das erst im Juni gewählte Präsidium vor allem wegen seiner Strategie, im Wettbewerb der Kommunikationsverbände das Thema "Vertrieb" zu besetzen. Diese Strategie, auf globale Trends in der Wirtschaft – etwa Kundenorientierung – Antworten für das gesamte berufliche Spektrum des Verbands zu finden, sei missverstanden worden, sagte BDVT-Präsidentin Ursula Widmann-Rapp. Einige Mitglieder hatten das als einseitige Ausrichtung des Verbandes zugunsten von Verkaufsförderern und Verkaufstrainern innerhalb des Verbandes interpretiert und mit Austritt gedroht. In Göttingen ist die Politik des Präsidiums von den Vertretern der verschiedenen Gremien voll gebilligt und unterstützt worden.

Als wesentliche Ergebnisse der Arbeit des BDVT-Präsidiums in den ersten fünf Monaten nannte Widmann-Rapp:

- Die dringend notwendige Überarbeitung der Berufsbilder von Trainern und Verkaufsförderern in einem stark veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld.

- Entkoppelung und Relaunch der zentralen Veranstaltungen des Verbandes (Mitgliederversammlung, Kongressveranstaltung ProSales und HerbstCamp). Sie sollen mit einem jeweils eigenständigen Profil auch für externe Teilnehmer wesentlich attraktiver werden.

- Neustrukturierung des Deutschen Trainingspreises und des Deutschen Verkaufsförderungspreises, die in der Öffentlichkeit sehr starke Beachtung finden und eindrucksvoll die aktuelle Leistungsfähigkeit von Trainern und Verkaufsförderern demonstrieren.

- Investitionen in Reichweite und Infrastruktur der Kommunikationspolitik (monatlicher Newsletter, Ausbau des Internet, zielgruppenorientierte Medienarbeit, Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit in Regionalclubs).

- Eine Verstärkung in seiner berufsständischen Arbeit erhofft sich der BDVT mit dem im Oktober gegründeten "Forum für Werteorientierung in der Weiterbildung", einer Vereinigung von Weiterbildungsverbänden, in der der BDVT den mit Abstand größten Verband stellt.

Als Arbeitsschwerpunkte des Präsidiums für die kommenden Monate nannte BDVT-Präsidentin Widmann-Rapp die weitere organisatorische und finanzielle Konsolidierung des Verbands und gleichzeitig Investitionen in Maßnahmen, die mehr als bisher das berufliche Potenzial möglichst vieler Mitglieder des Verbands intern bündeln und extern deutlich machen wird. Schließlich – so Widmann-Rapp – befinde sich der Verband im Umbruch: Zunehmende Spezialisierung von Trainerinnen und Trainern einerseits, geänderte Rahmenbedingungen in der Wirtschaft (New Economy) andererseits und die Arbeit mit neuen Medien müssten auch in der Arbeit und den Strukturen des Verbandes Eingang finden.

Deutlich wurde die Umbruchsituation im Training bereits im dreitägigen BDVT-HerbstCamp, das parallel zum Gremientag veranstaltet wurde. Themen des HerbstCamps, das nahezu durchgängig in der Open Space-Methode angeboten wurde (Themen und Teilnehmer finden sich völlig frei nach Interessengebieten) waren beispielsweise "lose Netzwerke", "Wachstum", "Nutzen von Outdoorseminaren", "Wissensmanagement", "Metaphern und Verantwortung", "Kundendatenbank für Trainer", aber auch "Open Space über Open-Space" und – selbstkritisch – "Spielregeln für die BDVT-Maillist". Volles Haus und viel Beifall auch bei den vier zentralen Vorträgen: "Profit für Profis – Geld tut Trainern richtig gut" (Hans-Uwe Köhler), "New Economy – New Training (Helmut Fuchs), "Akquise für Trainer im Internet" (Dirk Kreuter) und "Fördermittel" (Helmut Wirtz).

Quelle und Kontaktadresse:
BDVT Berufsverband Deutscher Verkaufsförderer und Trainer e.V. Elisenstr. 12-14 50667 Köln Telefon: 0221/920760 Telefax: 0221/9207610 Claus von Kutzschenbach BDVT-Vizepräsident (Kommunikation) Wilhelminenstr. 1 65193 Wiesbaden Telefon: 0611/523720 Telefax: 0611/5900532 coach-the-coach@t-online.de

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