Beamtenstatus macht Lehrerberuf attraktiv
(Berlin) - Nach Auffassung des dbb beamtenbund und tarifunion müssen Lehrer auch in Zukunft Beamte sein. 'Wir lehnen die Empfehlung der OECD-Experten ab, Lehrer künftig mit Zeitverträgen zu beschäftigen, deren Verlängerung von einer jeweiligen Überprüfung abhängt. Die Qualität des Unterrichts wird nicht dadurch besser, dass man Lehrer regelmäßig in Angst und Schrecken um ihren Arbeitsplatz versetzt', sagte dbb Bundesvorsitzender Peter Heesen am 22. September 2004 in Berlin.
Der Beamtenstatus garantiere die Wahrnehmung staatlicher Verantwortung für Bildung und Erziehung, wie sie im Grundgesetz verankert ist. Zugleich sichere er die pädagogische Freiheit des Lehrers. 'Er macht aber auch den Lehrerberuf für junge Menschen interessant', sagte Heesen. 'Das ist vor dem Hintergrund der zu Recht kritisierten Überalterung der Lehrerkollegien in Deutschland ein gewichtiges Argument.' Eine regelmäßige Evaluierung von Schulen und Lehrern stehe nach Auffassung des dbb keineswegs im Widerspruch zum Beamtenstatus der Lehrer.
Der Bericht der OECD-Experten zum Thema 'Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrern (Länderbericht Deutschland)' war am selben Tag in Berlin vorgestellt worden. Darin wird vorgeschlagen, Schulen und Lehrkräfte alle fünf bis sieben Jahre auf ihre Befähigung hin zu überprüfen. Vom Ergebnis dieser Evaluierung solle die Verlängerung der Zeitverträge von Lehrern abhängig gemacht werden. 'Dieser Vorschlag zielt im Kern auf die Abschaffung des Beamtenstatus', kritisierte auch die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Doris Ahnen, bei der Vorstellung des Berichts. Die OECD-Experten hätten zwar für Zeitverträge plädiert, andererseits aber anerkannt, dass die Anstellungssicherheit durch den Beamtenstatus den Lehrerberuf attraktiv mache. Ahnen mahnte deshalb zur Vorsicht beim Umgang mit den OECD-Vorschlägen: 'Wir sollten das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.'
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