Pressemitteilung | Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

BEE fordert neue Umweltstandards für Mineralölproduktion

(Berlin) - Anlässlich des heute von der Deutschen Energie-Agentur (dena) präsentierten Ausblicks auf den künftigen Bedarf an Mineralöl verlangt der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) gesetzliche Vorgaben für eine weniger umwelt- und klimaschädliche Erdölproduktion. Während inzwischen für nachwachsende Rohstoffe, die zu Biokraftstoffen verarbeitet oder als flüssige Energieträger zur stationären Nutzung eingesetzt werden, hohe gesetzliche Nachhaltigkeitsanforderungen gelten, existieren für die fossile Brennstofferzeugung keine entsprechenden Auflagen. Nach Ansicht des BEE sind nationale wie auch internationale Regelungen für die Mineralölerzeugung überfällig, die den Schutz der Umwelt verbessern und faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Kraftstoffmarkt ermöglichen.

"Die Förderung von Erdöl verursacht erhebliche Umweltschäden und führt zu Gesundheitsbelastungen der Menschen vor Ort. Außerdem verschlechtert sich die Treibhausgasbilanz fossiler Kraftstoffe fortlaufend, da zunehmend schwer erschließbare Quellen wie Teersand oder Schwerstöl genutzt werden. Wir brauchen deshalb Umweltstandards, die gravierende Umweltbeeinträchtigungen durch die Ölförderung verhindern. Zusätzlich sind neue CO2-Referenzwerte für fossile Kraftstoffe notwendig, die den realen Produktionsprozessen Rechnung tragen", erklärt BEE-Präsident Dietmar Schütz.

Bereits heute stammen über fünf Prozent der Weltölproduktion aus so genannten unkonventionellen Quellen. Die CO2-Emissionen fossiler Kraftstoffe aus Teersand oder Schwerstöl liegen bis zu zweieinhalb mal so hoch wie die von Kraftstoffen aus herkömmlichen Ölquellen. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Auswirkungen fossiler Kraftstoffe", die der BEE bereits 2009 gemeinsam mit dem Verband der deutschen Biokraftstoffindustrie in Auftrag gegeben hatte. "Diese Treibhausgasdifferenz ist umso dramatischer, da der Nutzung unkonventioneller Ölquellen für die nächsten Jahre weltweit ein Boom vorausgesagt wird", ergänzt Schütz.

Aus Sicht des BEE ist es an der Zeit, dass die klassische Mineralölwirtschaft den Weg zu einer weniger schädlichen Produktion einschlägt und sich für entsprechende Kriterien in der Mineralölförderung und -produktion öffnet. Hierzu hätte auch die aktuelle Studie der dena über "Bedarf und Produktion von Mineralöl im künftigen Energiemix" einen Beitrag leisten können. Leider blendet die Untersuchung diesen wichtigen Bereich jedoch weitgehend aus.

"Für uns ist es völlig unverständlich, dass die Deutsche Energie-Agentur in ihrer Untersuchung dem Mineralöl eine tragende Rolle im Energiemix der kommenden Jahrzehnte bescheinigt, ohne gleichzeitig Überlegungen anzustellen, wie die Umwelt- und Klimabeeinträchtigungen durch zunehmend problematische Ölquellen verringert werden können. Dies hätte dem Auftrag der dena viel eher entsprochen", konstatiert BEE-Präsident Schütz.

Die era-Studie "Auswirkungen fossiler Kraftstoffe" steht zum Download unter http://tinyurl.com/3dfm38r

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Pressestelle Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin Telefon: (030) 27581700, Telefax: (030) 275817020

(cl)

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