Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Beginn der Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat zu Beginn der Tarifverhandlungen für die rund 130.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent gefordert. „Diese Erhöhung ist bezahlbar. Der Anteil der Löhne und Gehälter am Umsatz war noch nie so niedrig wie heute“, sagte IG Metall-Verhandlungsführer Peter Donath am Mittwoch in Darmstadt. Für die Auszubildenden der Branche fordert die IG Metall eine Erhöhung der Vergütungen um 40 Euro pro Monat und eine mindestens 12-monatige Übernahmegarantie.

„Den Beschäftigten ist nicht zumutbar, dass sie trotz gestiegener Leistung mit weniger Kaufkraft nach Hause gehen als vor drei Jahren“, sagte Donath. Mit einem Stundenlohn von 9,20 Euro einer Modenäherin oder 10,33 Euro eines Textilfacharbeiters lägen die Tarifeinkommen in der Textil- und Bekleidungsindustrie wesentlich unter den Tarifeinkommen vergleichbarer Branchen. Gleichzeitig liege die Produktivitätsentwicklung in der Textilindustrie mit einem Plus von 4,1 Prozent im Jahr 2005 über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Zudem habe die Bekleidungsindustrie 2005 das beste Umsatzergebnis der vergangenen fünf Jahre verzeichnen können. Der Umsatz pro Beschäftigten im Jahr hat sich nach Gewerkschaftsangaben zwischen 1995 und 2005 von 115.000 Euro auf 218.000 Euro beinahe verdoppelt. „Angemessene Bezahlung und die Ausbildung von Nachwuchskräften mit einer Berufsperspektive durch eine Übernahmegarantie sichern die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Branche mehr als der Wettlauf um niedrige Löhne“, sagte Donath.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IG Metall) Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilhelm-Leuschner-Str. 79-85, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

(sk)

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