Begriff der Leitkultur als notwendige Provokation? / Deutscher Kulturrat verweist auf Diskussion zur Daseinsvorsorge
(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, sieht ebenso wie Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert die Notwendigkeit, dass in Deutschland eine Kulturdebatte geführt wird.
Der Deutsche Kulturrat hat mit seiner Stellungnahme Kultur als Daseinsvorsorge einen ersten Diskussionsvorschlag dazu vorgelegt. Prämisse des Deutschen Kulturrates ist in diesem Papier nicht die Leitkultur, sondern die Chance der gesamten Bevölkerung zur Teilhabe an der Kultur und die Sicherung der kulturellen Vielfalt. Der Deutsche Kulturrat hat als Herausforderung für eine Kulturdebatte den demografischen Wandel, den interkulturellen Dialog, den europäischen Einigungsprozess und die Globalisierung benannt.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: Der Begriff der Leitkultur ist die vielleicht notwendige Provokation, um eine überfällige Kulturdebatte in Deutschland anzustoßen. Doch diese Debatte wäre schon in ihrem Beginn missglückt, wenn sie mit dem Ziel der Abgrenzung gegenüber anderen geführt würde. Als Debatte zur Vergewisserung des eigenen Standortes ist sie aber dringend erforderlich. Für den Deutschen Kulturrat kann diese Debatte nur im Kontext der Teilhabe von allen am kulturellen Leben und der kulturellen Vielfalt geführt werden.
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