Pressemitteilung | Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD) - Landesverband Nordrhein-Westfalen

Behinderte und sozial benachteiligte Kinder nicht ausschließen

(Berlin) - Aus Anlass der morgen (5. Oktober 2010) beginnenden RehaCare, der internationalen Messe für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf in Düsseldorf, fordert die 1. Landesvorsitzende des SoVD NRW, Gerda Bertram, von der nordrhein-westfälischen Landesregierung zügige Schritte zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Verband sieht vor allem in der inklusiven Bildung und in der Umsetzung der Barriere-freiheit einen erheblichen Nachholbedarf. "Nach wie vor besucht nur eines von zehn behinderten Kindern die Regelschule. Auch Kinder aus sogenannten bildungsfernen Familien werden oftmals früh in Förderschulen aussortiert. Damit verschlechtern sich ihre beruflichen Zukunftschancen erheblich. Das nordrhein-westfälische Schulsystem widerspricht dem Recht auf inklusive Bildung. Der SoVD NRW appelliert an die Landesregierung, mutige Reformen voranzubringen, damit sich dies ändert. Einzelne Leuchtturmprojekte auf lokaler Ebene reichen nicht aus", sagt Gerda Bertram. Der SoVD NRW fordert zudem bei allen künftigen Reformschritten, Elternorganisationen und Behindertenverbände einzubeziehen. "Wer Inklusion ernst meint, darf nicht über die Köpfe der Betroffenen hinweg entscheiden", sagt Gerda Bertram. "Es gilt nach wie vor der Grundsatz `Nichts über uns ohne uns´."

Weiteren Handlungsbedarf sieht der SoVD NRW in der barrierefreien Gestaltung des öffentlichen und privaten Raums. Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet das Land, Zugangshindernisse zu beseitigen. "Auch hier muss Nordrhein-Westfalen handeln, damit die Hürden, die den Menschen mit Behinderungen die Teilhabe erschweren, abgebaut werden. Das gilt für den öffentlichen Personennahverkehr genauso wie für Einrichtungen und andere Gebäude", betont die 1. Landesvorsitzende.

In Nordrhein-Westfalen leben 2,3 Millionen Menschen mit Behinderungen, darunter sind über 1,6 Millionen Schwerbehinderte. Der SoVD NRW ist auf der RehaCare in Halle 3, Stand F 82 vertreten.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband Deutschland e.V. Landesverband Nordrhein-Westfalen (SoVD) Michaela Gehms, Pressesprecherin Erkrather Str. 343, 40231 Düsseldorf Telefon: (0211) 38603-0, Telefax: (0211) 382175

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