Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

(Berlin) - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, hat in seiner Rede zum 1. Mai 2005 die wachsende Verantwortungslosigkeit vieler Manager kritisiert.

(Berlin) - Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, hat in seiner Rede zum 1. Mai 2005 die wachsende Verantwortungslosigkeit vieler Manager kritisiert. Unternehmer und Manager, die "nicht investieren, sind Schuld an der Massenarbeitslosigkeit", sagte der DGB-Vorsitzende auf der zentralen Kundgebung in Mannheim. In vielen Vorstandsetagen der Konzerne "herrscht die nackte Gier. "Solchen Managern stünden die Rechte der Arbeitnehmer nur noch im Weg". Michael Sommer bestärkte die Parteien in ihrer kritischen Haltung "an den Auswüchsen des kapitalistischen Systems". Um diese Auswüchse zu bekämpfen "brauchen wir eine andere Politik".

Wer die Zustände ändern wolle, dürfe aber nicht bei "noch so treffsicherer Kritik halt machen", sagte Sommer. "Falschen Entwicklungen muss man sich in den Weg stellen". Es sei dabei "nicht unehrenhaft, sich zu korrigieren". Dies gelte auch "für Hartz IV - von der Zumutbarkeit bis zum Missbrauch von Ein-Euro-Jobs". Darüber hinaus könne eine europaweite Harmonisierung der Unternehmenssteuern einen wichtigen Beitrag leisten, "damit Unternehmen nicht länger ein Land gegen das andere ausspielen können".

Der DGB-Vorsitzende mahnte die Parteien "vor einer Debatte ohne Folgen". Die Menschen hätten "die Nase voll davon, dass politische Deklamationen und konkretes politisches Handeln immer krasser auseinander fallen".

Arbeitgeberverbänden, Union und FDP warf Michael Sommer eine rückwärtsgewandte Politik vor. Sie wollten "zurück zum Unternehmerstaat, zurück in den Muff der 50er Jahre". Diese Zeiten, in denen Arbeitnehmer grundlegende Rechte erst erstreiten mussten, seien "nun wahrlich kein Vorbild für eine moderne Industriegesellschaft". Statt ihrer Verantwortung für das Land gerecht zu werden, starteten die Wirtschaftsverbände täglich "einen neuen Vorstoß, um sich aus der Verantwortung für das Gemeinwesen noch besser heraus stehlen zu können".

Die Politik der Neo-Konservativen wolle wieder "alte Gräben" ziehen, zwischen "Besitzlosen und Besitzern", zwischen "Armen und Superreichen, denen, die zu kuschen haben und denen, die das Sagen haben". Die Gewerkschaften dagegen, so Sommer, arbeiten dafür, "dass die Menschen nicht nur einen gerechten Anteil am erwirtschafteten Reichtum bekommen, sondern auch gleichberechtigt mitbestimmen können".

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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