Pressemitteilung | Zahnärztekammer Berlin (ZÄK Berlin)

Berliner Projekt Psychosomatik: Zahnärztekammer Berlin baut „Seele und Zähne“ weiter Aus

(Berlin) - Nach Etablierung der in Fachkreisen als vorbildlich bezeichneten, gemeinsam mit der Psychotherapeutenkammer Berlin geführten und in Kooperation mit der KZV Berlin laufenden Patientenberatungsstelle „Seele und Zähne“ haben die beiden Kammern nun auch die nächsten Schritte ihrer professionsübergreifenden Zusammenarbeit vorgestellt.

Im Zentrum der Maßnahmen steht das erste von Zahnärztekammer und Psychotherapeutenkammer gemeinsam geleitete „Curriculum Psychosomatik“, das im Herbst 2008 am Berliner Philipp Pfaff Institut starten wird. Das von einer interdisziplinär besetzten Vorbereitungsgruppe entwickelte Fachprogramm ist einerseits in enger Anlehnung an das APW - Curriculum entwickelt worden und mit der DGZMK abgestimmt. Das Curriculum wird andererseits mit zwei Besonderheiten aufwarten können, welche die praxisnahe Umsetzung erleichtern: Zu nennen sind die inzwischen vielschichtigen praktischen Erfahrungen aus der aktiven Patientenberatung, die in das Curriculum-Konzept eingeflossen sind und daher erprobte Vorgehensweisen vorstellen. Die zweite Besonderheit: Die Fortbildung ist für beide Berufe offen und so angelegt, dass neben praxisrelevanten Aspekten aus dem jeweils eigenen Fach außerdem gegenseitig und direkt von der speziellen Expertise des anderen Gebietes profitiert werden kann. Zudem führt die gemeinsame Fortbildung zu einem besseren Verständnis für die Vorgehensweise der jeweils anderen Profession, was die angestrebte Vernetzung erleichtern wird.

Bei der jüngsten Zusammenkunft der „Steuerungsgruppe Seele und Zähne“ am 30. Mai 2007 haben die beiden Präsidenten Dr. Wolfgang Schmiedel/ZÄK und Michael Krenz/PTK einige qualitätsfördernde Maßnahmen beschlossen. Als erstes steht ein Erfahrungsaustausch und eine Zwischenbilanz aller in der praktischen Patientenberatung aktiven Zahnärzte und Psychotherapeuten an. Die Ergebnisse fließen nicht nur in das Curriculum mit ein, sondern legen auch den Sockel für die vorbereitete wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des kostenfreien Angebotes für die Patienten in Berlin. Diese soll evaluieren, ob das Ziel des Projektes tatsächlich erreicht wird, wie es sich den Initiatoren bisher - auf Erfahrungswerten begründet - als erfolgreich darstellt.

Neben der qualitativen Verbesserung der Versorgung der Patienten ist vor allem die Unterstützung der Niedergelassenen in beiden Berufen zentrales Anliegen des Berliner Projektes. Einerseits werden Psychotherapeuten dafür sensibilisiert, bei manchen Stress-Symptomen ihrer Patienten auf zahnmedizinische Komponenten zu achten und Patienten an die klärende Beratungsstelle zu verweisen – andererseits lernen Zahnärzte praktikable Verfahren für die Behandlung somatoformer Störungen in ihrer Praxis und die Befähigung zur Entscheidung, wann professionelle Unterstützung durch entsprechend geschulte Psychotherapeuten angezeigt ist; auch in diesem Fall führt der Weg über die „Seele und Zähne“ - Beratungsstelle.

Der Wortstamm „Psycho“ wurde, vielfachen Empfehlungen zufolge, im Namen der Patientenberatungsstelle bewusst nicht aufgenommen, um keine Abwehrhaltung aufzubauen. Die parallel von Zahnärzten und Psychotherapeuten geführte Beratung gibt den Patienten die Chance, auch andere als bisher geglaubte Ursachen bei ihren zahnmedizinischen Problemen zu erkennen und damit einen ersten Schritt aus dem Kreislauf der Belastungen zu gehen.

Zur Vorbereitung erhalten sie oft schon in der Praxis ihres Behandlers die - vermutlich erste bundesweit vorliegende - Patienteninformation zum Thema „Seele und Zähne“, die zwischenzeitlich auch von anderen Patientenberatungsstellen in Deutschland abgefordert wurde (Musteranforderung über die Pressestelle der Zahnärztekammer Berlin unter info@zahndienst.de bzw. Telefax: 030 / 30824683).

Der Ratgeber wurde von Zahnärzten und Psychotherapeuten gemeinsam entwickelt und eignet sich sehr gut als einsteigende Gesprächsgrundlage zwischen Zahnarzt/Psychotherapeut und Patient. Dr. Wolfgang Schmiedel: „In Berlin hat sich zu diesem Thema sehr viel bewegt, wir bauen dieses Projekt mit qualitätssichernden Maßnahmen deshalb kontinuierlich aus.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Berlin Pressestelle Stallstr. 1, 10585 Berlin Telefon: (030) 348080, Telefax: (030) 34808240

(sh)

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