Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Beschäftigung in der ostdeutschen Metallverarbeitung wächst

(Frankfurt/Main) - Im Jahr 2001 werden nach Berechnungen der IG Metall wieder mehr als 300 000 Beschäftigte in der ostdeutschen metallverarbeitenden Industrie tätig sein. Inzwischen seien die Betriebe wettbewerbsfähig gegenüber vergleichbaren westdeutschen Konkurrenten geworden, stellt die IG Metall in ihrer Untersuchung über die Metallkonjunktur Ost 1/2000 fest, die von der Gewerkschaft am 30. August in Frankfurt veröffentlicht wurde.

Nach den internationalen Krisen von 1998 und 1999 hat sich nach der Metall-Analyse das Wachstumstempo zwar verlangsamt und der Umsatzzuwachs in den ostdeutschen Metallbetrieben im Jahr 1999 "nur" 8,3 Prozent betragen. Die Wachstumsdynamik sei im 1. Quartal 2000 allerdings wie in den Vorjahren etwa doppelt so hoch wie in Westdeutschland. In den meisten Wirtschaftszeigen der Elektroindustrie sowie in der Automobilindustrie sei die Produktion sogar fast verdoppelt worden. Die Unternehmen hätten den größten Teil der Produktionsausweitung durch Rationalisierungen realisiert. Aber das Produktionswachstum wirke sich dennoch positiv auf die Beschäftigung aus.

Die Metallbeschäftigung in den ostdeutschen Betrieben stieg nach Angaben der IG Metall-Wirtschaftsexperten 1999 um 5 200 oder 1,9 Prozent. Etwa die Hälfte der Zuwächse entfiel auf die Automobilproduktion. Die Metallbeschäftigung insgesamt sei damit wieder auf knapp 280 000 gestiegen. Im Jahr 2000 rechnet die IG Metall mit einer weiteren Steigerung auf 290 000. Bei einer Fortsetzung des kräftigen industriellen Wachstums sei eine Steigerung über die 300 000-Marke im Jahr 2001 wahrscheinlich. Damit läge die Beschäftigung wieder auf dem Stand des Jahres 1995 - allerdings bei einer Verdoppelung der Umsätze. Die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Metallbetriebe sei unter anderem die Folge der gestiegenen Exportquote. Die Auslandsumsätze der ostdeutschen Unternehmen haben sich nach Gewerkschaftsangaben im Jahre 1999 um mehr als zwölf Prozent erhöht.

Auch die Kostenlage der Betriebe habe sich im Jahr 1999 deutlich verbessert. Während die Produktivität um 6,3 Prozent gestiegen sei, seien die ausgezahlten Löhne und Gehälter pro Stunde nur um etwa 1,6 Prozent erhöht worden. Damit sei die Lohnquote unter die 20 Prozent Marke auf 19,9 Prozent gesunken.

Die Lohnstückkosten der ostdeutschen Metallbetriebe lagen laut IG Metall im Jahr 1999 um durchschnittlich sechs Prozent unter denen der westdeutschen Betriebe. Damit widerspricht die Gewerkschaft der von Arbeitgebern immer wieder behaupteten höheren Arbeitskostenbelastung in Ostdeutschland. Während Löhne und Gehälter in den ostdeutschen Betrieben bei einem effektiven Niveau von etwa 69 Prozent je Stunde lagen, sei die Anpassung der Produktivität mit 73,2 Prozent sehr viel weiter voran gekommen. Die effektiv gezahlten Löhne und Gehälter in der ostdeutschen Metallverarbeitung entfernen sich nach Gewerkschaftsangaben seit 1997 vom westdeutschen Niveau. Die Bruttojahresverdienste der ostdeutschen Metallarbeiter seien von 77,5 Prozent im Jahr 1997 auf 76 Prozent im Jahr 1999 zurück gegangen. Bereinigt um die knapp neun Prozent längere Arbeitszeit ergebe sich damit für 1999 ein Vergleichswert von 69,7 Prozent. Für die ostdeutschen Angestellten liege der Wert mit 68,6 Prozent noch einen Punkt niedriger.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66932672 Telefax: 069/66932870

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