Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

Beschäftigungs- und Konjunkturprognose 2006 / Beschäftigung in der Region nimmt leicht zu / Trendwende ist eingetreten

(Frankfurt am Main) - Das IHK-Forum-Rhein-Main hat heute in Frankfurt seine Beschäftigungs- und Konjunkturprognose 2006 für die Region FrankfurtRheinMain vorgestellt. Nachdem in 2005 die Trendwende am Arbeitmarkt in der Region eingetreten ist, wird eine Zunahme der Beschäftigung für 2006 von 0,4 Prozent prognostiziert. 8.500 neue Stellen werden voraussichtlich entstehen. Grundlage der Prognose ist die Befragung von 2000 Unternehmen bezüglich der zukünftig erwarteten Geschäftslage und den Beschäftigungsabsichten.

Für das kommende Jahr blickt die Wirtschaft in FrankfurtRheinMain etwas optimistischer in die Zukunft als im Bundesdurchschnitt. „Die etwas stabilere Investitionsgüternachfrage und das anhaltend gute Exportgeschäft werden dazu führen, dass das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in der Region bei voraussichtlich 1,5 Prozent liegen dürfte und damit abermals 0,3 Prozentpunkte über der Rate für das Bundesgebiet“, so Hartwig Rohde, Geschäftsführer des IHK-Forums-Rhein-Main. Wachstumsmotor ist die Dienstleistungsbranche. Durch die Fußballweltmeisterschaft 2006 kommt es zu positiven Sondereffekten. Während der WM ist mit rund 10.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen in den Bereichen Verkehr, Gastronomie, Hotellerie, Sicherheit und Medien in der Region zu rechnen. Aber nur ein geringer Teil dieser Stellen dürfte dauerhaft bestehen bleiben. Trotz überwiegend zufrieden stellender Geschäftslage, steigenden Exporterlösen und einer guten Auftragslage ist in der Industrie für 2006 mit einem leichten Rückgang der Beschäftigung zu rechnen. Verglichen zu den Vorjahren kann aber zumindest ein verlangsamter Abbau festgestellt werden. Beim Handel gibt es erste Hoffnungszeichen für 2006. Die Entwicklung hängt aber im besonderen Maße von den politischen Rahmenbedingungen ab. „Der Zuwachs im Handel steht auf einer wackligen Basis. Aufgrund des Preiswettbewerbs im Handel kann eine höhere Mehrwertsteuer nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben werden. Die Verbrauchsteuer wird damit zu einer zusätzlichen Unternehmenssteuer, die zu weniger Investition und Beschäftigung führt“, macht Hartwig Rohde deutlich.

Trotz des schwierigen Prognoseumfelds angesichts steigender Rohstoff- und Energiepreise sowie politischer Veränderungen haben sich die Aussagen der für 2005 erstmalig erstellten Untersuchung bestätigt. Der Beschäftigungsabbau der letzten Jahre kam zum Stillstand. Im Vergleich zu 2004 gab es im Vorjahr einen Beschäftigungszuwachs von 11.000 Personen. Der sich für 2006 abzeichnende Zuwachs an Arbeitsplätzen ist zu gering, um die Volkswirtschaft wieder auf den Weg zur Vollbeschäftigung zurückzuführen. Rohde: „Um nachhaltig den Beschäftigungsstand in Deutschland und der Region zu erhöhen, sind die beiden großen Parteien jetzt gefordert, die Fesseln für mehr Wachstum konsequent zu lösen. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, die Verringerung der Lohnzusatzkosten und die Erleichterung unternehmerischen Handelns durch weniger Bürokratie und ein einfaches Steuersystem sind erforderlich.“

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Pressestelle Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt Telefon: (069) 2197-0, Telefax: (069) 2197-1424

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