Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Beschäftigungsabbau beschleunigt sich / Brossardt: "Kurzarbeit auf hohem Niveau, Beschäftigungspläne sind negativ"

(München) - Die Anzahl der Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) ist im vierten Quartal 2019 zum zweiten Mal in Folge gesunken. In den Monaten Oktober bis Dezember 2019 fiel die Beschäftigung um 2.250 Personen, seit Juli 2019 sind damit 4.300 Arbeitsplätze verloren gegangen. Zum Jahresende 2019 waren knapp 869.000 Personen in der M+E Industrie beschäftigt. "Die Rezession in der M+E Industrie wirkt sich dauerhaft und negativ auf die Beschäftigenzahlen der Betriebe aus. Unsere exportorientierte Wirtschaft braucht Sicherheit, um das schwierige konjunkturelle Umfeld sowie den tiefgreifenden Transformationsprozess bewältigen zu können. Das Corona-Virus ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Bereits jetzt werden internationale Wertschöpfungs- und Zulieferketten gestört", kommentierte bayme vbm Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt den neuen bayme vbm Konjunkturreport 01/2020.

Im Vergleich zum Vorjahr ging das Beschäftigungsniveau im Schlussquartal 2019 um 0,4 Prozent zurück. Dabei sank die Beschäftigung im Straßenfahrzeugbau um 1,6 Prozent. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen (-0,6 Prozent) und der Maschinenbau (-0,4 Prozent) reduzierten die Stammarbeiterzahl. Nach oben zeigte hingegen die Beschäftigungsentwicklung in der Elektronikbranche (+5,2 Prozent) und im Sonstigen Fahrzeugbau (+2,3 Prozent). "Für die Zukunft sind zudem die Beschäftigungspläne der bayerischen M+E Betriebe für das erste Halbjahr 2020 negativ. Derzeit spricht wenig für eine Wende im Beschäftigungsabbau", sagte Brossardt.

Die Kurzarbeit bewegt sich auf einem hohen Niveau: Aktuell arbeiten 13,1 Prozent der bayerischen M+E Unternehmen kurz und 22,4 Prozent erwarten Kurzarbeit in den kommenden Monaten. Besonders bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (32 Prozent) und von Metallerzeugnissen (29 Prozent) sind die Pläne zur Kurzarbeit ausgeprägt. Im Maschinenbau bereiten 26 Prozent der Unternehmen entsprechende Maßnahmen vor.

Die bayerischen Arbeitgeberverbände fordern vor dem Hintergrund des anhaltenden Beschäftigungsabbaus einen mittelstandsgerechten Tarifabschluss 2020. "Gemeinsam mit der IG Metall müssen wir tarifvertragliche Regelungen finden, die den Unternehmen Luft zum Atmen lässt. Nur so können die notwendigen Investitionen in die Zukunft getätigt werden, um die Rezession zu bewältigen", so Brossardt.

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(cl)

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