Beschluss der KMK zur Sommerferienregelung enttäuschend
(Bonn) - Im Mai hatte sich die Wirtschaftsministerkonferenz der Länder für eine Neuregelung der langfristigen Sommerferienreglung bis 2010 ausgesprochen. Die in diesem Jahr erstmals wirksame veränderte Sommerferienregelung war 1999 verabschiedet worden. Sie hat unter anderem zur Folge, dass in diesem Jahr die drei bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit insgesamt rund 41 Millionen Einwohnern Ende Juli fast gleichzeitig in die Sommerferien starten.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) hat sich frühzeitig für eine Rücknahme dieser Regelung eingesetzt. Er befürchtet Buchungsengpässe und Preiserhöhungen in Ferienorten, vor allem für Familien mit schulpflichtigen Kindern sowie kilometerlange Staus auf Deutschlands Straßen, aber auch eine geringere Bettenauslastung in der übrigen Zeit durch die drastische Verkürzung des Gesamtferienzeitraums von durchschnittlich 86 (1995 - 2002) auf 76,3 Tage (2003 2008).
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat am 12. Juni in Rostock-Warnemünde eine Regelung beschlossen, die die Tourismusbranche nicht zufrieden stellen kann. Zwar wird im Beschluss der Gesamtferienzeitraum auf durchschnittlich 83 Tage ausgeweitet und ein Teil der Überschneidungen vermieden, jedoch wurde dem vom DTV favorisierten Vorschlag der Wirtschaftsministerkonferenz von durchschnittlich 87,8 Tagen nicht gefolgt. "Mit dem Beschluss vom 13. Juni hat die KMK die Chance verpasst, die Gesamtferienzeit optimal zu nutzen und eine gleichmäßigere Auslastung der Ferienregionen zu gewährleisten", so Dr. Jürgen Linde, Präsident des DTV. Er wies auch darauf hin, dass die Verkürzung der Sommerferien drastische wirtschaftliche Auswirkungen habe. Der DTV errechnete für den Verlust eines einzigen Ferientages im Juli ein rechnerisches Minus von rund 1 Million Übernachtungen. Bei durchschnittlichen Tagesausgaben von übernachtenden Gästen in Höhe von rund 70 Euro wird die wirtschaftliche Dimension der Entscheidung deutlich.
Der Beschluss der Kultusminister wird nun zur endgültigen Entscheidung an die Ministerpräsidenten am 26. Juni 2003 weitergeleitet. Der Deutsche Tourismusverband appelliert an die Ministerpräsidenten der Länder, sich am Votum der Wirtschaftsminister zu orientieren und eine Ausweitung auf 87,7 Tage zu beschließen. Ab 2005 soll die Neuregelung der Sommerferientermine in Kraft treten.
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