Betriebe sollen mehr behinderte Menschen beschäftigen
(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat zum Internationalen Tag der Behinderten am morgigen Freitag die Arbeitgeber aufgefordert, mehr behinderte Menschen am Arbeitsleben zu beteiligen. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen der Bundesregierung zeigten, dass viele Arbeitgeber noch nicht einmal die abgesenkte Mindestbeschäftigungsquote von fünf Prozent erfüllten. "Die Bundesregierung ist bemüht, die Arbeitsmarktsituation behinderter Menschen zu verbessern. Die positiven Ansätze treffen jedoch auf Desinteresse bei den Arbeitgebern", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Kirsten Rölke am 02. Dezember in Frankfurt.
Rölke verwies auf die Arbeitsmarktdaten, wonach im Oktober mehr als 172 000 schwerbehinderte Menschen einen Arbeitsplatz suchten. Die Gewerkschafterin forderte die Betriebe auf, ihre Verantwortung zum Abbau der Benachteiligung behinderter Menschen am Arbeitsmarkt endlich wahrzunehmen. "Es gibt leider noch zu viele Unternehmen, denen die finanziellen Hilfen zur Förderung von Ausbildung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen nicht bekannt sind", sagte Rölke. Zudem sei es falsch, dass Schwerbehinderte durchweg in ihrer Leistung beschränkt seien oder häufiger durch Krankheit ausfielen.
Positiv bewertete Rölke die neuen Regeln für betriebliches Eingliederungsmanagement. "Prävention für kranke und von Behinderung bedrohte Beschäftigte ist jetzt Pflicht." Bereits nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit oder nach wiederholten Erkrankungen müssen Arbeitgeber und Interessenvertretungen bei jedem Betroffenen aktiv werden. "Wer das Eingliederungsmanagement versäumt, kann Beschäftigten auch nicht krankheitsbedingt kündigen", sagte Rölke.
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