Betriebskrankenkassen fordern mehr politisches und unternehmerisches Engagement beim Hitzeschutz
(Berlin) - Anlässlich des heutigen bundesweiten Hitzeaktionstags warnen die Betriebskrankenkassen vor den enormen Belastungen durch Hitzestress für die menschliche Gesundheit sowie für die langfristige Stabilität des Gesundheitssystems. Sie fordern mehr politisches und unternehmerisches Engagement bei der Klimaanpassung und bei der Erarbeitung wirkungsvoller Hitzeschutzmaßnahmen, insbesondere in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern. Gerade dort benötigen die Schwächsten unserer Gesellschaft den meisten Schutz.
„Extreme und lang anhaltende Hitze stellt eine sehr ernstzunehmende Gesundheitsgefahr dar – insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere, Kleinkinder und Menschen, die im Freien arbeiten. Hitzschläge, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere hitzebedingte gesundheitliche Schäden können zu einer steigenden Zahl von Krankenhauseinweisungen führen und die Sterblichkeit erhöhen. Hinzu kommen eine Zunahme von allergischen Erkrankungen, eine Ausbreitung tropischer Krankheiten in unseren Breiten und nicht zuletzt auch eine Zunahme psychischer Belastungen. Mit der ungebremsten Erderwärmung nehmen all diese Gesundheitsrisiken nur weiter zu. Die Bevölkerung muss besser geschützt werden“, sagt Anne-Kathrin Klemm, Vorständin des BKK Dachverbandes.
Angesichts der Ausgabensteigerung im Gesundheitssystem und der angespannten Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) setzt der Klimawandel das gesamte Gesundheitssystem zusätzlich unter Druck. „Jede Krankheit, die ambulant oder stationär behandelt werden muss, treibt die Leistungsausgaben in die Höhe. Zudem könnten Rettungsdienste und Notaufnahmen insbesondere bei lang anhaltenden Hitzewellen zunehmend mit Engpässen konfrontiert sein. Wenn wir unsere Gesundheitsversorgung fit machen wollen, müssen wir jetzt handeln und Hitzeschutz sowie Klimaanpassung als feste Bestandteile der Gesundheitsversorgung integrieren. “, fordert Klemm weiter.
„Hitzeschutz ist längst kein Randthema mehr, sondern muss fester Bestandteil aller politischen Entscheidungen werden. Im Sinne von ‚Health in All Policies‘ brauchen wir hitzeresiliente Städte, anpassungsfähige Infrastrukturen innerhalb und außerhalb des Gesundheitssystems sowie eine konsequente Verankerung gesundheitlicher Folgenabschätzungen in allen relevanten Politikfeldern. Gesundheitseinrichtungen wie Pflegeheime oder Krankenhäuser benötigen angepasste Hitzeschutzkonzepte, um besonders gefährdete und gesundheitlich vorbelastete Personen zu schützen. Auf kommunaler Ebene müssen Hitzeaktionspläne in der Fläche umgesetzt werden, um kühle öffentliche Rückzugsorte in Städten und Kommunen zu schaffen und gezielte Informationen zu Hitzewarnungen bereitzustellen. Ebenso wichtig ist aber auch die Aufklärung und Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für richtiges Verhalten bei extremer Hitze“, so Klemm weiter.
Mehrere Betriebskrankenkassen unterstützen den bundesweiten Hitzeaktionstag mit einer umfassenden Aufklärungs- und Schutzoffensive, um über die Gesundheitsgefahren bei extremen Temperaturen aufzuklären und Schutzmaßnahmen zu vermitteln.
Mehrere Betriebskrankenkassen unterstützen den bundesweiten Hitzeaktionstag mit einer umfassenden Aufklärungs- und Schutzoffensive gegen die Gesundheitsgefahren bei extremen Temperaturen. Dabei setzen sie auf eine Vielfalt von Maßnahmen: Die Audi BKK organisiert gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt eine medizinische Fachveranstaltung mit Ärztinnen und Ärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern, während die BKK Pfalz direkt in Krankenhäusern über Hitzegefahren informiert. Die BKK Linde erweitert den Blick mit einem Impulsvortrag über die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheitsfolgen, organisiert zusammen mit der Klimaanpassungsmanagerin der Stadt Aschaffenburg. Die BKK Akzo Nobel richtet Infostände mit praktischen Kühlmöglichkeiten ein, und die Salus BKK richtet sich gezielt mit speziellen Vorträgen an Eltern und Pädagogen in Schulen und Kitas, um über Schutzmaßnahmen der besonders gefährdeten Kinder zu informieren. Die BKK ProVita stellt Familien einen kostenlosen Hitze-Guide zur Verfügung und bietet in ihren Service-Centern Beratungen zum Thema Hitzeschutz an. Als innovative digitale Lösung bringt die Pronova BKK eine App zum Hitzeschutz für Kinder auf den Markt. Die Aktivitäten verdeutlichen, dass die Betriebskrankenkassen Hitzeschutz als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen und dabei alle Altersgruppen und Lebensbereiche – von der Familie über Bildungseinrichtungen bis hin zu Gesundheitseinrichtungen – gezielt ansprechen.
Quelle und Kontaktadresse:
BKK Dachverband e. V., Thorsten Greb, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mauerstr. 85, 10117 Berlin, Telefon: 030 27 00 406-0