Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Betroffene und Beobachter:innen melden VIER PFOTEN innerhalb weniger Wochen bereits über 100 Verdachtsfälle illegalen Welpenhandels / Besonders viele Fälle aus Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern

(Hamburg) - Nachdem VIER PFOTEN erst vor wenigen Wochen ein neues digitales Meldetool für Betroffene und Beobachter:innen des illegalen Welpenhandels gestartet hat, zieht die globale Stiftung für Tierschutz nun erste Bilanz: Bereits jetzt wurden über das Tool 105 Fälle illegalen Handels gemeldet, 18 der Melder:innen waren selbst betroffen, indem sie über Online-Plattformen einen Welpen aus illegalem Handel angeboten bekommen oder unwissentlich gekauft haben. Die meisten Meldungen (insgesamt 38 Fälle) kamen dabei aus Nordrhein-Westfalen. Auch in Hessen (15 Fälle) und Bayern (10 Fälle) wurden von den Bürger:innen verstärkt auffällige Online-Anzeigen und mutmaßliche Welpenhändler:innen entdeckt und an VIER PFOTEN weitergegeben. In derselben Zeitspanne registrierte VIER PFOTEN über 130 beschlagnahmte Tiere aus illegalen Transporten, Handel oder Zucht. Dies zeige laut der Tierschutzstiftung, dass Kontrollen allein nicht ausreichen, sondern die Verkaufskanäle der illegalen Welpenhändler:innen geschlossen werden müssten. Nur so könnten die Kriminellen aufgehalten werden.

"Durch unser kürzlich gestartetes Meldetool erfahren wir viele wichtige Details. Dabei zeigt sich klar: die Kriminellen erfinden immer wieder neue Geschichten, sind um keine Ausrede verlegen und sind für Laien schwer zu erkennen. Jeder einzelne Fall steht für ein hilfloses Tier und eine herzzerreißende Geschichte. Die große Anzahl an Meldungen sowie die parallel hohe Zahl der Beschlagnahmungen in nur wenigen Wochen zeigen einmal mehr, dass stichprobenartige Kontrollen auf Online-Plattformen und auf deutschen Straßen allein nicht ausreichen. Es braucht wirksame Gesetze, die den Online-Handel mit Tieren sicher machen und damit den Markt für die illegalen Welpenhändler:innen konsequent schließen. Nur wenn sich der grausame Handel mit Welpen für Kriminelle nicht mehr lohnt, werden diese aufhören, Tiere wie eine Ware zu behandeln", sagt Daniela Schneider, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.

Illegale Händler:innen agieren vor allem auf Online-Plattformen

Der illegale Welpenhandel ist ein grausames Geschäft. In Schuppen und Kellerverschlägen werden die Muttertiere meist in Osteuropa wie Gebärmaschinen bei jeder Läufigkeit gedeckt. Die Welpen werden viel zu jung von ihren Müttern getrennt und in Kofferräumen, unter Sitzbänken und in zu kleinen Käfigen quer durch Europa geschmuggelt. Die Welpen sind nicht geimpft, werden unzureichend ernährt und sind oft schwer krank. Dass der Handel mit den kleinen Geschöpfen so lukrativ ist, liegt zu einem Großteil an den nicht-regulierten Online-Plattformen. Hier können Händler:innen anonym gefälschte Informationen zu Tier und Halter:in angeben und mit minimalem Risiko maximalen Gewinn erzielen - all das auf dem Rücken der Tiere. Um den illegalen Welpenhandel zu stoppen, braucht es gesetzliche Regelungen, die die Online-Plattformen dazu verpflichten, die Identität der Verkäufer:innen und die Herkunft der Tiere zu verifizieren. Nur so kann der illegale Welpenhandel gestoppt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Corinna Madjitov, Referentin Presse und Kommunikation Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

(mj)

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