Bevölkerung befürwortet medizinische Versorgung durch Pflegefachpersonen
(Berlin) - Die Ergebnisse der aktuellen Versichertenbefragung des GKV-Spitzenverbands bestätigen, was der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) seit Jahren fordert: Die Menschen in Deutschland stehen neuen Versorgungsmodellen offen gegenüber – und erkennen das Potenzial erweiterter Pflegekompetenzen zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung.
„Diese Ergebnisse sind Rückenwind für alle, die das Gesundheitssystem zukunftssicher gestalten wollen. Die Bevölkerung hat verstanden, worum es geht: Wir brauchen neue Lösungen, um Versorgungslücken zu schließen – und Pflegefachpersonen können hier einen entscheidenden Beitrag leisten“, so DBfK-Präsidentin Vera Lux.
Pflege als tragende Säule in der Primärversorgung
Pflegefachpersonen können in der Regelversorgung, etwa bei chronisch erkrankten Menschen, wichtige Aufgaben übernehmen – von der Beratung über das Monitoring bis zur kontinuierlichen Begleitung. So tragen sie ganz konkret zur Verbesserung der Versorgung bei. Darüber hinaus bieten Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen – wie Community Health Nurses – gerade in der Prävention, Gesundheitsförderung und in der Unterstützung pflegender Angehöriger wirksame und wirtschaftlich tragfähige Lösungen. Mit ihren unterschiedlichen Qualifikationen helfen Pflegefachpersonen dabei, chronische Erkrankungen besser zu bewältigen, Pflegebedarfe frühzeitig zu erkennen, zu verzögern oder gar zu verhindern. Damit entlasten sie nicht nur Ärzt:innen, sondern stärken die Versorgung insgesamt. „Es geht nicht allein um Entlastung der Ärzteschaft. Es geht um eine qualitativ hochwertige, wohnortnahe und interprofessionell organisierte Versorgung – und die ist ohne Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen künftig nicht mehr denkbar“, betont Lux.
Ein Gewinn für Patient:innen, Angehörige und Kostenträger
Wenn mehr Aufgaben in der Primärversorgung auf mehrere Schultern verteilt werden, profitieren alle: Patient:innen erhalten schneller Termine, Angehörige finden kompetente Unterstützung und Krankenkassen können langfristig Kosten senken. „Die Versorgung von morgen muss multiprofessionell gedacht werden – und die Pflege ist dabei eine zentralere Akteurin“, so Lux.
Der DBfK fordert Bund und Länder auf, die Ergebnisse der GKV-Befragung ernst zu nehmen und jetzt die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Pflegefachpersonen mit erweiterten Kompetenzen flächendeckend zum Einsatz kommen können.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK), Alt-Moabit 91, 10559 Berlin, Telefon: 030 219157-0