Pressemitteilung | Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL)

BGL-Instrumente zur Maut-Kalkulation

(Frankfurt am Main) - Mit der Verabschiedung der Lkw-Maut-Verordnung und dem ursprünglich auf den 31. August 2003 festgelegten Beginn der Mauterhebung müssen die Transportunternehmer - wenn auch in noch unbestimmter Zeit - damit rechnen, dass sie z.B. für ein Euro II-Fahrzeug ab 12 t zulässigem Gesamtgewicht, mit mindestens vier Achsen und rd. 100.000 Autobahnkilometern Fahrleistung, 12.400 Euro pro Jahr zusätzlich an Mautgebühren zu zahlen haben. Sie werden darüber hinaus mit so genannten systembedingten Kosten, mit Liquiditätskosten im Zusammenhang mit der Mautvorfinanzierung und mit Kosten durch die erforderliche Veränderung in der Organisation (z.B. in Rechnungswesen/Controlling/Dispositionen)befrachtet.

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat deshalb zur Vorbereitung der Transportunternehmer in seinen Mitgliedsverbänden verschiedene Instrumente zur Ermittlung der Auswirkungen der Maut auf die Kostensituation entwickelt bzw. in Kooperation mit Software-Anbietern erarbeitet. Als ersten Baustein bietet der Bundesverband Tabellen zur Berechnung der Auswirkungen mautbedingter Zusatzkosten auf bisher abgerechnete Kilometersätze an. Der Berechnungsansatz wird darin im Detail nachvollziehbar abgehandelt.

Sollen die mit einer bestimmten Fahrtroute verbundenen Mautgebühren und/oder die Kosten des Transports insgesamt berechnet werden, können die Transportunternehmer das ebenfalls vom Bundesverband gemeinsam mit der map & guide GmbH, entwickelte Kalkulationsprogramm KALIF als zweiten Baustein nutzen. Es wird als „function pack“ für das Routenplanungsprogramm map & guide angeboten. Dieses „function pack“ erweitert die Funktionalität des Routenplanungsprogrammes um eine spezifisch auf den Güterkraftverkehr abgestimmte Kalkulationsroutine. Sie ermöglicht sowohl die Selbstkostenberechnung für die Angebotsabgabe als auch die Ergebnisdarstellung zur Überprüfung eines Preisangebots.

Für die Berechnung der Maut ist vom Anwender nur der für das Fahrzeug gültige Mautbetrag pro Autobahnkilometer einzugeben. Die Mautgebühren werden auf der Grundlage der gewählten Streckenführung berechnet und im Kalkulationsergebnis gesondert ausgewiesen. Das „function pack“ KALIF ist für die Mitgliedsunternehmen kostenlos über ihren Landesverband des Güterkraftverkehrsgewerbes zu beziehen.

Der Haustarifrechner steht im Internet

Eine bis ins Detail gehende Berechnungshilfe stellt der „Haustarifrechner“ dar, der vom BGL in Zusammenarbeit mit der BOTZENHART management consulting GmbH, Ulm, als dritter Baustein entwickelt wurde. Mit dieser internetgestützten Lösung, die speziell für die Bereiche Stückgut- und Teilpartienverkehre konzipiert wurde, können aufwandsgerechte Haustarife oder auch individuelle Kundenpreisvereinbarungen abgeleitet werden. Der Haustarifrechner berücksichtigt dabei die individuelle Kostensituation des Unternehmens sowie die jeweils spezifischen Anforderungen des Verladers. Die Eingaberoutine unterscheidet in Stückgut- und Teilpartienverkehre. Der Aufbau der Tarife, d.h. die Anzahl und Abstufung benötigter Gewichts- und Entfernungsstufen, kann dabei frei bestimmt werden.

Mit der Gegenüberstellung der Kostensätze vor und nach der Einführung der Maut erhält der Anwender eine wertvolle Argumentationshilfe für seine Kundengespräche. Der „Haustarifrechner“ steht interessierten Unternehmen als internet-gestützte Lösung unter der Webadresse http://www.haustarifrechner.de - gegen ein nutzungsabhängiges Entgelt - zur Verfügung. Nach der Online-Übermittlung der Daten werden die Tarife und Auswertungen im Regelfall innerhalb von 30 Minuten dem Anwender per E-Mail zugesandt. Das System ist - gegen ein geringfügig höheres Entgelt - auch konventionell mit Daten- und Ergebnisübermittlung auf dem Postwege nutzbar.


BGL-Broschüre zur Mauteinführung

Die vom Bundesverband herausgegebene Broschüre geht nicht nur auf die gesetzlichen Grundlagen für die Lkw-Maut und das System zur Mauterhebung ein sondern beleuchtet auch ihre betriebswirtschaftlichen Aspekte. Die ebenfalls abgedruckten Tabellen zur Berechnung der Auswirkungen der Lkw-Maut erlauben eine einfache Bestimmung der Zusatzkosten.

BGL-Kosteninformationssystem

Betriebswirtschaftliche Entscheidungen werden dem Transportunternehmer auch durch das vom BGL bereits 1993 entwickelte Kosteninformationssystem erleichtert. Dieser Lösungsansatz zur Kostenbestimmung mit Hilfe von Verrechnungssätzen erhält durch die absehbare Maut-Kostenbelastung mehr Aktualität denn je. Das Kosteninformationssystem ermöglicht die schnelle Bestimmung der Selbstkosten eines Transports auf der Grundlage von Verrechnungssätzen, die aus den Durchschnittskosten eines repräsentativen Unternehmenspanels abgeleitet sind. Eine jährlich durchgeführte und breit angelegte Kostenerhebung bei den Mitgliedsunternehmen sorgt für die regelmäßige Aktualisierung.

Ergänzt werden diese Dienstleistungen durch die Erstellung monatlich aktualisierter Tabellen zur Kostenentwicklung in der Verkehrswirtschaft. Sie weisen die durchschnittliche Kostenentwicklung, für unterschiedliche Zeiträume differenziert, nach den Einsatzbereichen „Fernverkehr“ und „Regionaler Wirtschaftsverkehr“ aus. Da die Kraftstoffkosten mit ca. 20 Prozent der Gesamtkosten einen wichtigen Kostenbestandteil im Transportunternehmen ausmachen, stellt der Bundesverband überdies den Mitgliedern in den Landesverbänden regelmäßig Dieselpreis-Informationen zur Verfügung, die ebenfalls monatlich aktualisiert werden. Basis dieser Information sind die vom statistischen Bundesamt ermittelten Schwankungen des Dieselpreises bei Abgabe an Großverbraucher.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung e.V. (BGL) Breitenbachstr. 1, 60487 Frankfurt Telefon: 069/79190, Telefax: 069/7919227

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