Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Bilanz zur jährlichen Weltgesundheitsversammlung (WHA)

(Hamburg) - Bei ihrer jährlichen Weltgesundheitsversammlung (WHA), dem wichtigsten Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), stimmte die Mehrheit der Mitgliedsstaaten mit ihren Regierungsvertretern für einen Beschluss, den Nutzen eines Pandemie-Abkommens zu bewerten. Eine Arbeitsgruppe wird nun von der WHA beauftragt, einen Bericht zu erstellen, der im November vorgelegt werden soll. Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN begrüßt diesen ersten Schritt und betont, dass ein globales Pandemie-Abkommen die Prävention unter anderem durch Tierschutzmaßnahmen in den Vordergrund stellen sollte, um die enormen Kosten zu vermeiden, die mit der Reaktion auf zukünftige Pandemien verbunden sind.

Rüdiger Jürgensen, Geschäftsführer VIER PFOTEN Deutschland: "Die WHO-Mitgliedsstaaten haben einen wichtigen Schritt nach vorne im globalen Kampf gegen Pandemien gemacht. VIER PFOTEN begrüßt die Pläne, die Vorteile eines Abkommens zu erforschen, insbesondere wenn es sich auf die Prävention von Pandemien konzentriert, anstatt nur auf die Erkennung und Reaktion. Pandemien vorzubeugen bedeutet, die Ursachen zu bekämpfen, die mit unserem gestörten Verhältnis zu Tieren und der Natur zusammenhängen. Die COVID-19-Pandemie hat uns alle daran erinnert, wie eng Tierschutz, menschliches Wohlbefinden und die Umwelt miteinander verbunden sind. Es ist erwiesen, dass 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten ihren Ursprung in Tieren haben, das heißt, dass sie zoonotisch sind. Wenn wir missachten, dass die negativen Auswirkungen der Massentierhaltung, der Pelztierfarmen, des kommerziellen Wildtierhandels, des Handels mit Hunde- und Katzenfleisch oder der Lebendtiermärkte rückgängig gemacht werden müssen, könnten wir schon bald vor einer weiteren Pandemie stehen. Dies rechtfertigt voll und ganz die Notwendigkeit, in ein neues universelles Instrument zu investieren, das die Überwachung von Pandemierisiken verbessert, die Pandemieprävention stärkt, die Warnmechanismen erhöht, Forschung und Innovation fördert und die Reaktion auf Pandemien verbessert. Das Pandemie-Abkommen sollte in einem gemeinschaftlichen Prozess zwischen der WHO, OIE (Organisation für Tiergesundheit), FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation) und UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) entwickelt werden. VIER PFOTEN fordert daher alle WHO-Staaten auf, im Sinne eines "One Health - One Welfare"-Ansatzes zusammenzuarbeiten und das Pandemie-Abkommen als gemeinsame Maßnahme im Kampf gegen zukünftige Pandemien und zur Beendigung des Tierleids anzunehmen."

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Susanne von Pölnitz, Pressesprecherin Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

(sf)

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