Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Bildung ist entscheidend für Lebenschancen / LandFrauen fordern Förderung in der frühen Kindheit als oberste Priorität

(Berlin) - Bildung ist der wichtigste Faktor, der über die Lebenschancen junger Menschen in der Wissensgesellschaft entscheidet. Dieser Tatsache haben die LandFrauen seit ihrer Gründung vor über 100 Jahren schon Rechnung getragen. Durch ein umfangreiches Bildungsangebot ist der Deutsche LandFrauenverband (dlv) zum größten Bildungsträger im ländlichen Raum geworden. Bildung und Lernen sind ein lebenslanger Prozess. Die Voraussetzungen dafür werden jedoch bereits von der Geburt an in den ersten 6 Lebensjahren gelegt, betont der dlv in seinem neusten Positionspapier. Die frühkindliche Erziehung und Bildung der unter 6jährigen haben deshalb einen entscheidenden Einfluss auf die späteren Lebenschancen jedes Einzelnen und die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft insgesamt, erklärt dlv-Präsidentin Erika Lenz anlässlich der Vorstellung des Papiers in Berlin.

Damit Kinder zu Persönlichkeiten heranwachsen können, müssen aus Sicht des dlv folgende Punkte in der frühkindlichen Förderung und Bildung Beachtung finden:

1. Den Familien kommt die entscheidende Rolle bei der frühkindlichen Erziehung, Betreuung und Bildung zu. Die Rahmenbedingungen müssen so gesetzt werden, dass Familien in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt und nicht entmündigt werden.
2. Der Besuch von Kinderbetreuungseinrichtungen muss weiterhin freiwillig bleiben und darf nicht verordnet werden. Ziel muss sein, dass Kinder das letzte Jahr vor Schuleintritt die Kinderbetreuungseinrichtung kostenfrei besuchen können.
3. Eltern und pädagogische Fachkräfte sollten sich abstimmen, um eine bestmögliche Förderung jedes einzelnen Kindes zu erreichen.
4. Im Rahmen der frühkindlichen Förderung müssen neben den bereits in den Rahmenplänen festgelegten Kompetenzen auch Hauswirtschaft und Werteorientierung vermittelt werden.
5. Erziehungskompetenzen müssen fester Bestandteil der Bildungs- und Lehrpläne werden und auch entsprechend gelebt werden.
6. Institutionelle Kindererziehungs-, -betreuungs- und -bildungsangebote müssen hohen Qualitätsstandards genügen. Die Aus- und Fortbildung von Fachpersonal muss entsprechend angepasst werden.
7. Qualitätsgesicherte Kindertagespflege muss als gleichrangiges Angebot neben der institutionellen Kindererziehung, -betreuung und -bildung im ländlichen Raum gestärkt werden.
8. Bei der aktuellen Föderalismusreformdiskussion darf eine stärkere Beteiligung des Bundes an der Finanzierung frühkindlicher Bildung nicht ausgeklammert werden. Eine Systemumstellung im öffentlichen Bereich von der Objekt- zur Subjektförderung lehnt der dlv ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Lilo Schön, Leitung, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 284492910, Telefax: (030) 284492919

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