Billige Zahlentrickserei der AOK
(Berlin) - Zur Behauptung des AOK-Bundesverbandes, wonach die Arzneimittelausgaben zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im ersten Quartal 2003 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,5 Prozent gestiegen seien, erklärte am 4. Juli BPI-Hauptgeschäftsführer Henning Fahrenkamp:
Die Zahl des AOK-Bundesverbandes entbehrt jeglicher Grundlage. Ich verweise auf die Pressemitteilung Nr. 107 des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) vom 03.06.2003, wonach die Zuwachsrate bei Arzneimitteln im ersten Quartal dieses Jahres bei 2,5 Prozent lag. Bereinigt um die Sonderzahlung einiger Arzneimittelhersteller in Höhe von 200 Millionen Euro, die die Vergleichszahl 2002 verringert, ergibt sich für Januar bis März 2003 tatsächlich sogar ein Rückgang der Arzneimittelausgaben, wie das Ministerium ebenfalls in dieser Mitteilung berichtet. Offensichtlich will die AOK mit ihrem billigen Zahlentrick die unrühmliche Tradition der GKV fortführen, die Arzneimittelausgaben für die Finanzmisere der Kassen verantwortlich zu machen. Sogar das BMGS hat inzwischen erkannt, dass Arzneimittel als Sündenbock zur Erklärung des Kassendefizits nicht taugen. Die AOK will durch Polemik nur wieder von den tatsächlichen Problemen der GKV und den stark steigenden Verwaltungsausgaben der Kassen im ersten Quartal 2003 waren das 3,2 Prozent - ablenken.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) , HGSt
Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin
Telefon: 030/279090, Telefax: 030/2790361
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Transatlantisches Handelsabkommen: Vorläufig 15-Prozent-Höchstsatz und Generika zum MFN-Satz – rechtliche Unsicherheit bleibt
- Bundesrechnungshof bestätigt strukturelle Finanzprobleme der GKV / BPI warnt vor falschen Schlüssen und zeigt Lösungen auf
- US-Regierung fordert Bestpreisgarantie für Arzneimittel: BPI warnt beim MFN-Entscheid vor schwerwiegenden Folgen für die globale Arzneimittelversorgung