Pressemitteilung | Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.

Bio-Bauern setzen Zeichen gegen Gentechnik! / Bioland, Naturland und Demeter stellen über 25.000 Feldschilder auf / "Wir arbeiten ohne Gentechnik!"

(Mainz/Darmstadt/Gräfelfing) - Die Verbraucher in Deutschland sollen auch weiterhin die Möglichkeit haben, sich für gentechnikfrei erzeugte Lebensmittel zu entscheiden. Das fordern die großen Anbauverbände des Biologischen Landbaus, Bioland, Naturland und Demeter. Rechtzeitig zur Frühjahrsaussaat zeigen die zugehörigen Biobetriebe in einer gemeinsamen Aktion Flagge: 25.000 Schilder mit der Aufschrift "Wir arbeiten ohne Gentechnik!" stellen die Bauern in den nächsten Tagen auf ihre Felder. "Wir wollen der Bevölkerung deutlich machen, auf welchen Ackerflächen Gentechnik keine Chance hat", sagt Thomas Dosch, Bioland Bundesvorstand.

Auch in den Hofläden der landwirtschaftlichen Verarbeiter, die sich vertraglich an Bioland, Naturland und Demeter gebunden haben, werden die Schilder zu sehen sein. Einer der mitmacht bei der Beschilderung von Acker und Hofladen, ist der Bioland-Bauer Friedrich-Karl Maage aus Gehrden bei Hannover. Er produziert auf 30 Hektar biologisches Getreide, Gemüse und Kartoffeln. "Wir brauchen die Gentechnik nicht und unsere Richtlinien schließen den Einsatz aus. Ich will den Kunden zeigen, dass in meinem Hofladen auch künftig keine gentechnisch veränderten Produkte landen", so Maage.

Doch die Wahlfreiheit allein für den Verbraucher reicht nicht aus: "Der Gesetzgeber muss auch in Zukunft ermöglichen, dass biologisch und konventionell arbeitende Bauern gentechnikfrei produzieren können", erläutert Demeter-Geschäftsführer Dr. Peter Schaumberger. Dies könnten die bisher vorgesehenen Regelungen nicht sicher stellen. Wichtig seien klare Vorschriften, welche Schutzvorkehrungen Landwirte treffen müssen, die Gentechnik einsetzen, sowie ein Reinheitsgebot für Saatgut. "Wenn gentechnische Verunreinigungen beim Saatgut von bis zu 0,7 Prozent erlaubt würden, ist einer schleichenden Verbreitung auf andere Ackerflächen Tür und Tor geöffnet", ergänzt Naturland Geschäftsführer Firos Holterman. Auch die vorgesehene Haftung bei gentech-nischen Verunreinigungen von Nachbarfeldern sei noch unzureichend.

Weiterhin lehnen rund 70 Prozent der Verbraucher die Gentechnik bei Nahrungsmitteln ab. Doch mit dem neuen Gentechnikgesetz in Deutschland soll der Anbau gentechnisch veränderter Nutz-pflanzen grundsätzlich ermöglicht werden. Ab dem 18. April müssen Zutaten in Lebensmitteln mit einem Anteil von mehr als 0,9 Prozent gentechnisch veränderter Organismen EU-weit gekennzeichnet werden. Fleisch, das mit Hilfe gentechnisch veränderter Futtermittel erzeugt wurde, muss aber keinen Hinweis tragen. Mittlerweile haben bundesweit biologisch und konventionell wirtschaftende Bauern gemeinsam zahlreiche "gentechnikfreie Zonen" ausgerufen.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturland - Verband für naturgemäßen Landbau e.V. Carsten Veller, Öffentlichkeitsarbeit, Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing Telefon: 089/8980820, Telefax: 089/89808290

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