Pressemitteilung | Bioland e.V. - Bundesverband

Bio boomt - Aigner bremst

(Mainz/Nürnberg) - Die BioFach 2013 zeigt: Alle wollen Bio - am liebsten aus der Region. Doch Agrarministerin Aigner macht nicht mit. "Der Biomarkt wächst und wächst, doch die Politik will für den Ausbau der heimischen Biolandwirtschaft kein zusätzliches Geld ausgeben. Nachhaltige Agrarpolitik sieht anders aus", sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

Nach dem Kanzlerin Merkel bei den EU Budgetverhandlungen massive Verluste für die ländliche Entwicklung in Kauf genommen hat, muss nun die Bundesregierung korrigieren: Bioland fordert eine Umverteilung der Finanzmittel zu Gunsten konkreter Umweltleistungen in Höhe von 15 Prozent. Diese Mittel müssen zielgerichtet an Landwirte für Agrarumweltmaßnahmen und den Biolandbau ausgezahlt werden. Nur auf diese Weise kann mit der Agrarreform eine Ökologisierung der Landwirtschaft gelingen. Viele Agrarminister der Bundesländer unterstützen diesen Vorschlag, das wurde in zahlreichen Gesprächen auf der BioFach klar.

"Ministerin Aigner muss jetzt die Bremse lösen und die Umverteilung von 1. in 2. Säule ermöglichen. Den warmen Worten auf der BioFach müssen nun Taten folgen", fordert Plagge. Aigner hat jetzt die Möglichkeit vor ihrem Weggang nach Bayern noch einen Richtungswechsel in der Agrarpolitik anzustoßen - hin zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft. Genau das erwarten die Verbraucher, die jedes Jahr immerhin 60 Mrd. Euro Steuergeld für die Unterstützung der Landwirtschaft zahlen. "Als Vertreterin aller Bürger sollte Ministerin Aigner auf die Menschen hören, die sie gewählt haben, anstatt nur die Interessen der Agrarindustrie zu bedienen", so Plagge.

Nachdem in Brüssel das EU-Agrarbudget für die nächsten sieben Jahre vor allem auf Kosten der ländlichen Entwicklung gekürzt wurde, steht der Biolandbau vor gewaltigen Herausforderungen. "Während die Direktzahlungen der 1. Säule weitgehend unangetastet bleiben, werden die Mittel für Agrarumweltprogramme und den Biolandbau der 2. Säule gnadenlos zusammengestrichen. Die Bundesländern sind nach derzeitigen Plänen nicht einmal in der Lage, den Status quo zu finanzieren", sagt Plagge.

In diesem Jahr werden die endgültigen Entscheidung zur Agrarreform 2014 bis 2020 getroffen. Auf dem letzte EU-Gipfel wurden der finanzielle Rahmen beschlossen, der noch vom EU-Parlament bestätigt werden muss.

Quelle und Kontaktadresse:
Bioland Verband für organisch-biologischen Landbau e.V., Bundesverband Gerald Wehde, Referent, Pressestelle/Agrarpolitik Kaiserstr. 18, 55116 Mainz Telefon: (06131) 239790, Telefax: (06131) 2397927

(cl)

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