Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Bayern e.V.

Bio ist nicht gleich Bio / Verbraucherzentrale informiert über Qualitätsunterschiede

(München) - Diese Woche präsentieren auf der Biofach-Messe in Nürnberg wieder rund 2500 Aussteller aus aller Welt ihr Angebot an Biolebensmitteln. Die zunehmende Produktvielfalt freut die Kunden, weckt bei manchem aber auch Zweifel an der tatsächlichen Qualität. Nach Erfahrung der Verbraucherzentrale Bayern ist das Misstrauen gegenüber günstigen Bioprodukten aus Discountmärkten besonders groß. Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale erläutert:

"Auch hier müssen alle Lebensmittel, die mit bio werben, nach den Vorgaben der Öko-Verordnung erzeugt sein." Sie empfiehlt, auf das EU-Bio-Logo zu achten, mit dem Bio-Lebensmittel seit Juli 2010 verpflichtend gekennzeichnet werden. Die Öko-Verordnung schreibt unter anderem den Verzicht auf Pestizide und gentechnisch veränderte Futtermittel sowie auf kritische Zusatzstoffe bei der Weiterverarbeitung vor.

Noch strenger als diese Vorgaben sind die Qualitätsanforderungen der Bioverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland. Landwirtschaftliche Betriebe, die nach Verbandsrichtlinien produzieren wollen, müssen komplett auf bio umstellen. Eine Teilumstellung wie bei EU-Bio-Betrieben ist nicht möglich. Bei den Anbauverbänden steht die naturnahe, ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt. Daher ist beispielsweise die Zahl der Nutztiere, die pro Hektar Land gehalten werden dürfen, deutlich stärker begrenzt als in der Öko-Verordnung. Diese flächengebundene Tierhaltung verringert die Umweltbelastung durch anfallenden Dung und ermöglicht es den Landwirten, einen Großteil des Futters am eigenen Hof zu produzieren. Der Mehraufwand bei Erzeugung und Verarbeitung spiegelt sich auch im Preisniveau wider: Verbands-Bio ist meist teurer als EU-Bio. Wer preisbewusst einkaufen möchte, sollte gezielt Angebote vergleichen, so der Rat von Ernährungsexpertin Danitschek. Weitere Informationen der Verbraucherzentralen zu Biolebensmitteln sind im Internet zu finden unter www.allesoeko.net.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Bayern e.V. Ingrid Kreuzer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mozartstr. 9, 80336 München Telefon: (089) 539870, Telefax: (089) 537553

(el)

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