Pressemitteilung | Bioland e.V. - Bundesverband

Biosiegel hat sich als staatliches Prüfzeichen bewährt / Marktwachstum erhöht Innovationsdruck auf bäuerliche Familienbetriebe

(Mainz) - Anlässlich fünf Jahren Bio-Siegel in Deutschland erklärte Bioland heute in Mainz, dass das Zeichen einen wichtigen Beitrag dazu geleistet habe, „Bio“ im Bewusstsein der Verbraucher zu verankern. Die großen Nachfragesteigerungen wären ohne das Vertrauen in eine klare Kennzeichnung, die Bio von Nicht-Bioprodukten unterscheidet, kaum möglich. Insbesondere für Gelegenheitskäufer und Neukunden sei diese Form der staatlichen Kennzeichnung von „Mindest-Bio“ hilfreich.

Das Marktwachstum habe jedoch, so Thomas Dosch, Präsident von Bioland Deutschland, zu verstärktem Konkurrenz- und Innovationsdruck auf bäuerliche Familienbetriebe geführt. Die Herausforderung für Bioland sei es, Bio in heimischen Regionen zu stärken. Nur so könnten die Leistungen einer ökologischen Landwirtschaft für Umwelt, Lebensmittel- und Arbeitsplatzsicherheit in Deutschland greifen.

Bioland setze dabei auf Qualitätsführerschaft und überlasse die Preisführerschaft Anbietern, die sich lediglich an den staatlichen Mindeststandards orientieren. In den vergangenen Jahren wurden die eigenen Anbaustandards weiter entwickelt sowie eine professionelle Qualitätssicherung und eine bundesweite Beratungsstruktur für Biobetriebe geschaffen.

„Aktuell gilt es zu verhindern, dass staatliche Mindeststandards und Kontrollvorschriften bei der laufenden Revision der EU-Ökoverordnung nicht zu Gunsten von ‚Bio in Masse’ verwässert werden“, so Dosch. Darüber hinaus gelte es bei der Ausgestaltung der ländlichen Entwicklungsprogramme klar zu machen, dass die Leistungen der Biobetriebe ausreichend honoriert werden müssen. Ein Ausgleich über Agrarumweltprogramme für gesellschaftliche Leistungen sei unabdingbar für die Existenzsicherung der Betriebe.

Eine Absage erteilte Bioland den Bestrebungen des Deutschen Bauernverbandes das Bio-Siegel durch die Beifügung der Deutschlandflagge aufwerten zu wollen. Damit würde Verbrauchern suggeriert, dass alleine die deutsche Herkunft bereits hohe Standards garantiere, obwohl es auch hierzulande Biobetriebe gibt, die nur nach dem gesetzlichen Mindeststandard wirtschaften. Die Verbindung von staatlichem Biosiegel und Verbandszeichen garantiere dagegen höhere Produktionsstandards und biete Transparenz.

Quelle und Kontaktadresse:
Bioland - Bundesverband für organisch-biologischen Landbau e.V. Sonja Vollmer, Leiterin, Öffentlichkeitsarbeit Kaiserstr. 18, 55116 Mainz Telefon: (06131) 239790, Telefax: (06131) 2397927

(sk)

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