Bislang keine anziehende Nachfrage
(Berlin) - Wie bereits in den Vormonaten wird die Geschäftslage in den alten und neuen Bundesländern überwiegend unbefriedigend eingeschätzt. Insbesondere im Hochbau hat sich dieses Meinungsbild verfestigt. Im Straßen- und sonstigen Tiefbau wird die Lage in einzelnen Regionen - insbesondere im Rhein-Main- Gebiet etwas besser als im Vormonat beurteilt. Das ergibt die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben für Juni 2005.
Die deutlich zurückhaltende Beurteilung der Situation resultiert aus einer nicht anziehenden Nachfrage. Dies bezieht sich auf alle Bereiche. Während sogar vermehrt über rückläufige Trends berichtet wird, bleiben Meldungen über eine gestiegene Nachfrage praktisch gänzlich aus.
Die Bautätigkeit ist im Trend unverändert, Meldungen über einen Rückgang überwiegen gegenüber einzelnen Meldungen aus dem Straßenbau zu Steigerungen. Diesem Bild folgt auch die Kennzeichnung der Beschäftigtensituation. Diese bleibt einheitlich unverändert auf niedrigem Niveau. Es gibt faktisch keine Meldungen zu steigenden oder sinkenden Entwicklungen.
Die Auftragsreichweiten haben sich nur marginal verändert. Lediglich im Straßenbau in den alten Bundesländern stieg der Wert von 1,3 Monaten auf 1,5 Monate. Im Hoch- und Tiefbau verharrte er bei 1,7 Monaten. In den neuen Bundesländern liegen die Reichweiten unverändert im Straßenbau bei 1,2 Monaten, im Hochbau bei 1,7 und im Tiefbau bei einem Monat.
Die Geräteauslastung spiegelt das Bild der Bautätigkeit wider. So gibt es für die alten Bundesländer beim Hochbau einen unveränderten Trend von 55 Prozent Auslastung und eine leichte Verbesserung auf 54 Prozent im Tiefbau (Vormonat 51 Prozent). In den neuen Bundesländern blieb es bei 50 Prozent im Tiefbau, während es im Hochbau einen Rückgang auf 47 Prozent (Vormonat 52 Prozent) gibt.
Die Wettbewerbssituation bleibt äußerst angespannt. Die Baupreise geben im Straßenbau nach Einschätzung von Unternehmen in den alten Bundesländern sogar etwas nach.
Das niedrige Niveau der Geräteauslastung insgesamt gibt keinen Anreiz für eine vermehrte Investitionstätigkeit. Die Investitionsneigung bleibt zurückhaltend, wenn überhaupt, dann wird von Ersatzinvestitionen berichtet.
Behindernd für die Bautätigkeit wirken sich nach wie vor Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber aus.
Die Bauunternehmen erwarten kurzfristig keine Veränderungen bei der Auftrags-, Geschäfts- und Preisentwicklung.
Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)
Monika Bergmann, Abt. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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