BITKOM richtet Hochschul-Wettbewerb zu Service-orientierten Architekturen (SOA) aus / Interdisziplinäre Teams aus Informatik, Ingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften gesucht / Sieger erhält 10.000 Euro / Deutscher SOA-Markt soll bis 2010 auf knapp 2 Milliarden Euro wachsen
(Berlin) - Service-orientierte Architekturen (SOA) werden in den nächsten Jahren Einzug in die IT-Systeme vieler Unternehmen halten: Der Umsatz in Deutschland soll von 250 Millionen Euro im Jahr 2006 auf fast 2 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen, der Umsatz weltweit im gleichen Zeitraum von 9 Milliarden auf 38 Milliarden Euro zulegen. Rund 30 Prozent des Umsatzes entfallen dabei auf die Softwarekomponenten, rund 70 Prozent auf IT-Dienstleistungen für Einführung und Wartung der Software. Dies ergab eine Studie, die Roland Berger im Auftrag des BITKOM durchgeführt hat.
Vor diesem Hintergrund richtet der BITKOM erstmals einen Hochschulwettbewerb zu SOA aus. Ziel ist, diesen zukunftsträchtigen Markt zu fördern und Studenten der Studiengänge Informatik und Wirtschaftswissenschaften für das Thema zu interessieren. SOA ist keine bloße Architektur der IT-Systeme, sondern vor allem ein neues Konzept: Die IT-Prozesse eines Unternehmens werden konsequent an den ihnen zugrunde liegenden betrieblichen Abläufen ausgerichtet, sagt Karl-Heinz Streibich, Präsidiumsmitglied des BITKOM. Die einzelnen IT-Dienste können somit schneller verändert und neuen Bedingungen angepasst werden, die Unternehmen werden flexibler. Nach einer aktuellen Umfrage der Experton Group planen 50 Prozent der deutschen Unternehmen, SOA einzusetzen. Softwareunternehmen in Deutschland haben auf diesem Boom-Markt eine sehr gute Ausgangsposition: Sie sind traditionell stark bei betriebswirtschaftlicher Software (ERP), insbesondere bei der Entwicklung von Software für betriebliche Prozesse und SOA -Werkzeugen. Zudem haben sie früh marktreife SOA-Produkte entwickelt.
Durch den Paradigmenwechsel in Richtung SOA steigt der Bedarf an interdisziplinär denkendem Nachwuchs mit Wirtschafts- und Informatikkenntnissen, sagt Streibich. Nach einer aktuellen BITKOM-Studie sucht die ITK-Branche in Deutschland derzeit 20.000 neue Mitarbeiter. Neben Software-Entwicklern werden insbesondere IT-Berater und IT-Projektmanager gebraucht. Begehrt sind insbesondere Bewerber, die fachübergreifend denken können und über ein grundlegendes Verständnis für Geschäftsprozesse unterschiedlicher Branchen in Kombination mit IT-Know-How verfügen.
Mit dem Hochschulwettbewerb Beste Prozessarchitektur fördert der BITKOM mit Partnern aus der Wirtschaft interdisziplinär ausgebildeten Nachwuchs im SOA-Bereich. Die Hochschulen sollen motiviert werden, Wirtschaftswissenschaften und Informatik besser zu verzahnen, sagt Streibich. Zudem soll der Wettbewerb das Interesse von Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden auf die Themen Business Process Management und SOA lenken. Pro Hochschule kann ein Team von maximal acht Studierenden teilnehmen. Ihnen wird ein realitätsnahes Szenario vorgegeben, in dem sie Ideen zur Prozess-Optimierung und Effizienzsteigerung entwickeln sollen. Die besten Konzepte werden mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 15.000 Euro prämiert. Die Preisverleihung soll Ende des Jahres in Berlin stattfinden.
Die Teams können sich bis zum 15. Juni 2007 anmelden und ihre Konzepte bis zum 20. August 2007 abgeben. Kooperationspartner des Wettbewerbs sind Accenture, Alcatel-Lucent, Cisco Systems, CONET Solutions, EMDS, empolis, Emprise, GFT, Hewlett-Packard, IBM, IDS Scheer, Intec International, InterSystems, ORACLE , Sage Software, SAP, Siemens IT Solutions and Services, Software AG. Weitere Infos zum Wettbewerb gibt es unter www.bitkom-hochschulwettbewerb.org.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM)
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