BLLV setzt große Hoffnungen in bildungspolitische Eckpunkte des Kultusministers

(München) - Die „Eckpunkte zur Fortentwicklung der Qualität an Bayerns Schulen“, die heute (14. Juni) Kultusminister Siegfried Schneider im Kabinett vorgestellt hat, finden uneingeschränkte Zustimmung des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes. BLLV-Präsident Albin Dannhäuser begrüßte insbesondere, dass vom neuen Schuljahr an alle bayerischen Schulen mehr Selbständigkeit und Eigenverantwortung in der Gestaltung des Unterrichts, in Personalfragen, in der Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und in finanziellen Fragen erhalten. Wenn Bildungsstandards durch Vergleichsarbeiten regelmäßig überprüft werden sollen, so ist dies ein wichtiger Schritt zur Leistungsverbesserung. Allerdings müssen nach Auffassung Dannhäusers der Leistungsfeststellung dringend gezielte und individuelle Förderung aller Schüler folgen. „Darum ist es gegenwärtig jedoch noch längst nicht zum Besten bestellt.“

Die Intensivierungsstunden in den fünften und sechsten Jahrgangsstufen des achtjährigen Gymnasiums sind ein entscheidender pädagogischer Ansatz für erfolgreiches Lernen. Dannhäuser erneuerte jedoch seine Forderung, derartige Intensivierungsstunden für alle Schularten und Schulstufen einzurichten, weil zurzeit pro Schuljahr mehr als 50 000 Schülerinnen und Schüler das Klassenziel nicht erreichen. „Eine zusätzliche Förderung ist vor allem in der Grundschule vordringlich, weil dort die Weichen für den weiteren Bildungsweg gestellt werden und die Zeit bis zum ersten Übertritt äußerst knapp bemessen ist.“ Größter Bedarf besteht bei den Hauptschulen, weil dort zehn Prozent der Schüler derzeit keinen Schulabschluss erreichen.

Angesichts des laufenden Volksbegehrens zum achtjährigen Gymnasiums stellte der BLLV-Präsident fest, dass die Qualität und Leistungsfähigkeit nicht ausschließlich von der Zahl der Schuljahre, sondern vom Bildungsprofil und von einem nachhaltigen Lern- und Leistungsverständnis abhängen. Dannhäuser appellierte an den Kultusminister, trotz der aufgeregten Diskussion um das Gymnasium sein Augenmerk auf das gesamte Schul- und Bildungswesen zu richten.

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