Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

BLLV zur PK von Ministerpräsident Söder und Minister Piazolo / Anerkennung ist gut, Zeit wäre besser, Gesundheitsschutz ist am wichtigsten!

(München) - In einer Pressekonferenz im Anschluss an die Kabinettssitzung verkündeten Ministerpräsident Söder und Kultusminister Piazolo "Schulen und Kitas so lange wie möglich offen zu halten". Der BLLV begrüßt das, fordert aber: "So viel Schule live wie möglich ist das, was wir wollen. Aber der Gesundheitsschutz von allen, die jetzt an Schule leben und lernen, muss gewährleistet sein", so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Zudem beschloss das Kabinett eine einmalige Leistungsprämie für Schulleitungen und 14.000 Lehrkräfte. Simone Fleischmann: "Ich denke, die Prämien für Kolleginnen und Kollegen, die alles gegeben haben, sind genauso angezeigt und gerechtfertigt wie in anderen Berufsgruppen auch".

Es herrscht Notbetrieb an den Schulen, das hat der BLLV bereits unmissverständlich klargemacht. Unter Pandemiebedingungen Bildung zu gewährleisten fordert Lehrerinnen und Lehrer enorm. Das hat nun auch die Staatsregierung gewürdigt und eine Prämienzahlung beschlossen, ähnlich wie bereits für Pflege- und Krankenhauspersonal. "Die Kolleginnen und Kollegen haben sich alle Haxen ausgerissen, nur deshalb lief es bisher so gut. Wie in anderen Berufsgruppen auch, sollte das nicht nur durch warme Worte, sondern auch durch Taten anerkannt werden. Weil es eine besondere Zeit ist, die besonderes Engagement braucht. Und da darf dann auch entsprechend entlohnt werden, das ist ein erstes Zeichen der Wertschätzung", so die BLLV-Präsidentin.

Denn eigentlich bräuchten die Schulleitungen und Lehrkräfte, die sich am Aufeinanderprallen von Lehrermangel und Corona-Krise abarbeiten, etwas anderes. Fleischmann weiter: "Was uns vor allem fehlt als Lehrerinnen und Lehrer, ist die Zeit für die Kinder, für die individuelle Zuwendung. Wir bräuchten jetzt ganz viel Differenzierung und Förderung, das wäre es jetzt eigentlich. Viele Kolleginnen und Kollegen sagen jetzt: Das Geld ist eine schöne Wertschätzung, aber mir fehlt doch eigentlich die Zuwendung fürs Kind. Also: Monetäre Anerkennung ist erfreulich, mehr Zeit und Personal wären entscheidend".

Der Ansatz von Ministerpräsident Söder, dass "Schulen und Kitas als Letztes schließen und als Erstes öffnen" sollen, ist für den BLLV richtig. "Wir begrüßen das. Wir wissen, wie systemrelevant wir sind und wie wichtig die Bildung der Kinder und der Jugendlichen ist. Aber: Nicht, wenn wir nicht zu 100 Prozent die Hygienemaßnahmen umsetzen können. Der Gesundheitsschutz der Kinder ist Topthema, aber es gibt auch Lehrkräfte und Schulleitungen in den Schulen, und auch die müssen zu 100 Prozent geschützt werden. Also Schulen so lange wie möglich offen: Ja! Aber bei maximalem Gesundheitsschutz", so Fleischmann.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Birte Pretz, Assistentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bavariaring 37, 80336 München Telefon: (089) 721001-0, Fax: (089) 721001-90

(cl)

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